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Montag, 12. Januar 2015

Logbuch - Mittwoch, den 14. Januar 2015


Standort: Hamburg-Schnelsen, 4.ter Stock, Regen und Sturmböen


Der letzte Abschnitt des Logbuches meiner Ostseereise 2014 fehlte noch. Ich bin nach meiner Ankunft in Kiel und den Vorbereitungen auf meinen Vortrag bzw. der USA Reise einfach nicht mehr dazu gekommen. Daher nun der letzte Teil der Reise zur Vervollständigung für den interessierten Leser.


Von Svendborg ging es nach Abflauen des Sturms hart am Wind nach Avernakø. Im Hafenführer wurde eine neue Hafenmole mit Anlegemöglichkeit erwähnt, hier wurde es aber so flach, das ich (zum Glück gegen den Wind) sanft auf Grund kam. Kurz danach, und vom Wind wieder freigeblasen, legte ich dann einsam zwischen den Pfählen an und meldete mich beim Automaten für die Hafengebühr.


Avernakø am Rande der dänischen Südsee sollte mein letzter Absprunghafen in Richtung Festland werden. Doch auch hier wurde ich wieder eingeweht und der erste Versuch der Überfahrt scheiterte (siehe   ). Es gab auf der Insel um diese Jahreszeit nichts mehr zu unternehmen. Strandspaziergänge und die kostenlose warme Dusche waren meine Attraktionen. Später fuhr ich dann mit der Fähre ins halloweengeschmückte Faaborg, um dort für einige Stunden Abwechslung zu suchen. 



 Endlich passte das Wetter und ein wunderbarer Segeltag (täusche ich mich, oder wird in allen Berichten der letzte Segeltag immer als der Schönste dargestellt?) brachte mich in die Schlei, und weil es gerade so gut passte, bis in den Stadthafen von Kappeln. Auf etwas Action vorbereitet, war ich um so überraschter das keinerlei Querstrom herrschte. So, nun hatte ich wieder deutschen Boden unter den Füßen. Ein merkwürdiges Gefühl nach all den Tagen in Schweden und Dänemark. Interessant auch wie sich die Wahrnehmung von Entfernungen verändert, wenn man so lange unterwegs ist. Ich genoss den Abend und wäre gerne noch etwas länger in der Schlei geblieben, aber der Wetterbericht mahnte schon wieder zum Aufbruch in Richtung Kiel am nächsten Tage.


Kurz vor Maasholm traf ich dann meinem Kumpel Mike von klassisch-am-wind bei einem Skippertraining auf dem Folkeboot. Der Lehrling schaute recht ehrfürchtig drein, wie mein Boot so mit Autopilot und mir vorne am Mast dahinglitt. Wieder einmal die Saat für einen Traum gelegt.

Der Weg nach Kiel zog sich unspektakulär in die Länge und ich fuhr nur bis Laboe; hatte ich meine offizielle Rückkehr in Kiel-Düsternbrook doch erst für den übernächsten Tag vorhergesagt. Das Wetter wurde dann auch noch einmal wirklich mies, und ich war froh schon rechtzeitig "vor Ort" zu sein. Aus Langeweile bin ich dann noch die kurze Meile bis Schilksee gefahren, nur um dort in der Hafeneinfahrt mit üblem Schwell zu kämpfen. Das ging alles grade mal so gut....ich sag es ja immer wieder, kurz vor der Ankunft muss man ganz besonders aufpassen.


Der letzte Tag meiner Reise brachte Sonne und Flaute, so das ich unter Diesel fahren musste. Nicht wie in meinen Träumen, aber auch OK. Wurde ich doch im Hafen von Frau, Familie und Freunden herzlichst empfangen und gefeiert. Nun musste nur noch das Boot aus dem Wasser. Dazu fuhr ich in den Nord-Ostsee-Kanal bis zur Rader Insel und verbrachte noch eine letzte Nacht an Bord. Morgens dann Mastlegen, Diesel einwintern und auskranen; das jährliche Gerödel. Und ehe ich mich versah war das Boot leergeräumt und ich stand mit meinen Klamotten vor der Tür, aus der ich 6 Monate vorher alles herausgeschleppt hatte. Schluss, Ende, Aus...unwiderbringlich, bis zum nächsten Mal!




 



Dienstag, 7. Oktober 2014

Logbuch - Sonntag, den 5. Oktober 2014


Standort: Svendbord, Sturmtief im Anmarsch





So langsam schliesst sich nun meine krumme 8. Mir bleiben noch 9 Tage bis zur Heimkehr.

In Göteborg habe ich mich von Bille und Hugo verabschiedet, mit denen ich ja zeitgleich durch Göta- und Trollhättenkanal gefahren bin. Ich bin bei wunderschönem Sommerwetter ausgelaufen und habe einen sehr kurzen Abstecher in die westschwedischen Schären gemacht. Es ging einmal rund um die Insel Styrsö und dann über Nacht in den Hafen von Donsö. Landschaftlich einer der schönsten Teile der Reise und eine Aufforderung zum Wiederkommen.






Dann ging es wieder Richtung Festland, denn Henning kam für ein paar Tage zu Besuch. Ich blieb daher zwei Tage in Kullavik um ihn dort aufzunehmen. Noch hielt das Wetter und wir besuchten das schöne Varberg und danach das hässliche Falkenberg. Das Segeln war toll und wir genossen die sonnigen Tage und abends die Restaurants in den Häfen.






Dann kam die erste Sturmwarnung und ich beschloss Falkenberg mit dem ersten Morgenlicht zu verlassen um rechtzeitig in Halmstadt anzukommen, bevor der Wind zunimmt. Der Speed war aber gewaltig und wir kamen sehr gut voran und entschlossen uns doch Torekov anzulaufen um einige Meilen abzukürzen. Mittlerweile schon im zweiten Reff und immer noch auffrischend war ich froh noch rechtzeitig in den Hafen zu schlüpfen, der schon in der Brandungszone liegt. 




Der Wind bescherte uns zwei Tage in diesem etwas öden Ort, und wiederum mit dem ersten Licht und der abgeebbten Brandung liefen wir aus. Henning musste seinen Rückflug erwischen. Nach zweu Stunden herrschte totale Flaute und wir liefen den Rest bis Helsingborg unter Diesel und verabschiedeten uns.
Für mich kamen nun wetterbedingt drei Hafentage auf mich zu, an ein Auslaufen war nicht zu denken. Helsingborg gibt aber eine Menge her und am dritten Tag habe ich die Fähre nach Helsingör genommen; auch empfehlenswert.






Wieder einmal im Morgengrauen ging es auf nach Kopenhagen. Ein recht langer Schlag, aber es passte alles und das Einlaufen in Kopenhagen war ein Highlight der Reise. Bille und Hugo waren schon ein paar Tage vor Ort und haben mich aus dem Sightseeing Bus einlaufen sehen. Auch wieder für mich sehr wertvolle Fotos!  






Leider hatte ich für Kopenhagen nur einen Abend und einen Morgen Zeit, denn ich wollte für 2 Nächte nach Hamburg. Die Rückkehr brachte graues Wetter mit Nieselregen und ich schlug mich bei recht viel Wind über Rödvig in der Fakse Bucht und durch die Köge Bucht in die Smalandsfahrwasser durch.




Hier war alles sehr, sehr flach und eng und es fehlte auch gut ein halber Meter Wasser und alles ist voller Seegras. Über Kalvehave fuhr ich bis ins schöne Vordingborg. Hier zeigte sich dann abends kurz die Sonne.




 Am nächsten Morgen ging es durch die letzte Klappbrücke der Reise auf einen langen Schlag Richtung Omö. Mit achterlichen Winden ein ganz ungewohntes Segeln. Einfach nur in der Sonne liegen und sich schaukeln lassen. In Omö lag ich alleine und konnte bei dem schönen Wetter auch mal wieder einen Spaziergang über die Insel machen.



Bei immer noch achterlichen Winden rauschte ich über den sehr aufgewühlten Großen Belt um in Lohals in Abdeckung von Langeland Schutz vor dem aufkommendem Wind zu suchen. Urige dänische Hafenatmosphäre!! Ganz toll. Morgens kamen dann schon wieder die ersten Sturmwarnungen und ich bin lieber früh losgefahren Richtung Svendborg. Dieser Hafen scheint mir perfekt um die nächsten Tage hier abzuwettern. Da nun ständig Südwind angesagt ist, werde ich damit weiter westwärts wohl bis Mommark segeln und hoffen das der Wind entweder West oder Nordwest dreht (falls eine Kaltfront folgt), oder wieder auf Südost rückdreht. Dann würde ich über Schleimünde Richtung Kiel kommen.