Dienstag, 17. Juni 2014

Logbuch - Dienstag, den 17. Juni 2014


Standort: Arkösund
Wetter: Sonnig, aber windig und kühl

- Den Weg nach Västervik habe ich an anderer Stelle ja schon beschrieben. Wunderschönes Schärensegeln mit fast immer passendem Wind und hochsommerlichen Temperaturen. Perfekt! Einzig die andauernde Konzentration auf das Fahrwasser kann an langen Segeltagen schon einmal ermüden. Wir hatten die perfekte Mischung aus Buchten und Gasthäfen, so ganz ohne Hafen kann und mag ich dann doch nicht, wie ich festgestellt habe. 





- In Västervik bin ich nun 5 Tage geblieben. Zum einen Wegen des Wetters, zum anderen um mal etwas zu entspannen, dann war die Marina top und die Stadt absolut 1A. Ich habe mich hier sehr, sehr wohl gefühlt. Morgens in den Pool, dann Cafe im Espresso Haus in der City...da kennt man dann auch schon wieder einige. Asia Buffet zum Mittag, shoppen, bummeln, Fahradfahren, Boot reparieren, WM sehen usw. Dann sind viele der Crews, die ich auf dem Weg kennengelernt habe auch hier eingetrudelt, so das ich auf 5 Booten quasi Bekannte hatte. Der Abschied viel fast ein wenig schwer, aber ich muss am 19.6. in Nyköping sein um nach Hamburg zu fliegen.





- Der erste Tag Richtung Nyköping (es geht zu einem Auftritt in München und zum Geburtstag meiner Frau) kam gleich mit perfekten Winden und Sonne, so das ich gleich 2 Tagesetappen gefahren bin. 10 Stunden durch die Schären, mit teils extrem engen Durchfahrten; abends bin ich dann um 2100h in Fyrudden in die Koje gefallen. Habe vorher noch ein Paar aus Dresden kennengelernt, die ebenfalls für ein paar Wochen unterwegs sind. Sie bezeichneten meinen Arbeitgeber als "sehr verständnissvoll", da ich mir 6 Monate Zeit nehmen kann. Ich sagte, das könne man so oder so sehen. Aber da ich ja zur Zeit mein eigener Arbeitgeber hin, haben sie natürlich recht :-)







- Ich wollte mir unbedingt Harstena ansehen, da es in den Reiseführern als "Must-See" gehandelt wird. Es handelt sich um eine größere bewohnte Schäre mit langer Tradition im Fischfang. Im Sommer soll man über die Boote gehen können, so voll ist es. Ich war aber mal wieder der Einzige!! Es war kein Fahrwasser in der Karte verzeichnet, so das ich das erste Mal frei durch die Inselwelt gefahren bin. Absolute Einsamkeit und Stille unter Segeln, unvergesslich!! Festmachen dann vor Heckanker an einen Steg (klong, hallo Felsen), mir halfen 2 Engländer beim Festmachen. Er ist Matheprofessor und erzählte mir gleich von seinem Törn u.a. nach Königsberg (Kaliningrad), wo er sich die Brücken angesehen hat, die den Mathematiker Euler zum Königsberger Brückenproblem inspiriert haben.
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsberger_Br%C3%BCckenproblem
Nach 10 Minuten Vorlesung hat mich seine Frau zum Glück erlöst und ich konnte endlich den Diesel ausmachen. Nach dem Mittag wollte ich etwas die Augen schliessen und was macht Rasmus: Mega Schauerböen, die mich weitere Leinen ausbringen lassen und Regen, das man die Hand vor Augen nicht mehr sieht. 



- Bin dann im Regen wieder losgefahren, 5 Minuten später Sonne und komplette Windstille...Arschloch!! Erst nach 2 Stunden kam wieder Wind auf und mit diesem fuhr ich nach Arkösund, der bisher teuersten Marina auf der Reise. 260sKr pro Nacht. Dafür hab ich dann 2x geduscht und Wäsche gewaschen mit Trockner, und entmüllt und gewlant!!! Gleich geht es weiter nach Oxelösund, ich habe ja noch 2 Tage für die 22 Meilen nach Nyköping.