Dienstag, 28. Februar 2017

Medizin an Bord oder "Wie nähe ich eine Schweinshaxe?"


Es ist ein grauer Samstagmorgen imn der Klinik "Großer Sand" in Hamburg Harburg. Dieses Krankenhaus ist spezialisiert auf die Belange der Seefahrt und so wird hier auch der 2-tägige Kurs "Medizin an Bord" gegeben in dem ich dieses Wochenende verbringen werde. Auf meiner Schärenreise hatte ich mir ein paar Wunden an Füßen und Händen zugezogen und auch mit einer kleinen Lebensmittelvergiftung gekämpft. Das war zwar alles mit Bordmitteln und meinen vorhandenen Kenntnissen zu beheben, im Hinterkopf blieb jedoch immer die Idee, das alles einmal richtig zu lernen. Gerade auf den längeren Reisen, die hoffentlich noch anstehen werden, und auf von mir geskipperten Charterreisen hätte ich gerne ein paar Kenntnisse mehr, um mir und meiner Crew helfen zu können. Ob mir dieser Kurs der Kreuzer Abteilung das Fachwissen in zwei Tagen vermitteln kann wird sich zeigen; der redselige und unterhaltsame Dozent Thomas Krieg sagt in seiner Einführung selbst, das er uns nun 8 Semester Medizin in 2 Tagen vermitteln muss. Andererseits ist der Kurs Pflicht für jeden Kapitän und für viele Teilnehmer an großen Regatten. Schaden kann es also wohl nicht.

Empfangen werden wir im Seminarraum von einer angehenden, jungen Ärztin, die als Helferin fungiert und, etwas erbost über ihre verlorenes Wochenende, an einem Kalbsherz herumschneidet. Dazu liegen dann noch jede Menge Schweinshaxen herum und uns wird angekündigt, das jeder auch noch jeden im Laufe des Seminares pieksen wird. Dazu liegen vor jedem Teilnehmer ein Teller mit medizinischem Kram, Blutdruckmanschetten, Spritzen, Kanülen und Atropin Ampullen. Zusammen mit der frühen Uhrzeit macht das ganze Szenario leicht flau im Magen, zumal am Kalbsherzen erst einmal die Folgen eines Herzinfarkts (verursacht durch den Elektoschock der Tötungsmaschnine) demonstriert werden. Einen schönen guten Morgen, Graf Dracula.


Nach dem ersten Schrecken wird es aber zunächst sehr theoretisch. Und jeder stellt sich vor. Es gibt Regattasegler und Paare, die auf Weltreise wollen. Und viele Ostseefahrer, so wie mich. Die Vorstellungsrunde verbindet; so wie das gegenseitige Blutdruck und Blutzuckermessen. Nach dem kurzen Frühstück (für mich kein Mett :-) ) ist der Zuckerspiegel bei vielen enorm und messbar gestiegen. Steilvorlage in das Thema Unterzuckerung und Gegenmaßnahmen. Unser Dozent ist Lehrbeauftragter im Rettungsdienst, Kapitän und Ingenieur. Und er kann reden. Wie ein Wasserfall. Hat aber auch viel zu sagen, und der Wortschwall ist unterhaltsam, lustig und lässt einen wach bleiben. Am nächsten Tag wird mir das dann bei zwei weiteren Dozenten bewusst, die einen eher trocken Stil haben,  der an meinen Augenlidern zerrt.

Im Eiltempo geht es quer durch den menschlichen Körper. Wunden, Brüche, Schockarten kombiniert mit blutigen Bildern von offenen Brüchen, oder dem Abriss eines Skalps nach einer Patenthalse (Dozent Tommy zeigt stolz auf seine Kamera, die er für solche Fälle immer dabei hat) . "Kein Problem: Klammern und einen abgeschnittenen Finger eines Gummihandschuh als Drainage legen." Hmmm. Ob ich das morgen abend dann wohl auch so kann? Irgendwann ist dann Mittagspause und Zeit die Informationen geistig zu sortieren und einzuordnen. Was will ich eigentlich? Operationen an Bord oder schon das Legen einer Infusion bei 6 Windstärken sind Illusion. Im Prinzip reden wir also von erster Hilfe an Bord und dem Wissen darüber einen Patienten, auch über die hier übliche Zeit von 7 Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes, am Leben zu erhalten. Einhand ist das Meiste sowieso unmöglich. Auf Chartertörn oder Weltumsegelung muss man sich aber schon darauf einstellen größere Wunden, Brüche, Vergiftungen oder gar Herzinfarkte deutlich länger zu versorgen, als es zuhause üblich wäre. Der Kurs macht so doch absolut Sinn; man muss eben seine Grenzen kennen und erkennen.

Nachmittags steht dann auch viel Praxis im Vordergrund. Wir kümmern uns in Viererteams um die Erstversorung einen Verletzen. Puls, Blutdruck, Verletzungen erkennen, Grob- und Feinmotorik prüfen. Dazu dann die praktischen Arbeit mit einem Defibrillator... und das immer und immer wieder. Das übt, und gibt mir im Ernstfall deutlich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Danach folgt das Nähen und Klammern der Eisbeine. Interessant, bei Seegang wäre das Setzen einer Naht aber beinahe unmöglich. Toll ist dafür das Klammern, einfach und effektiv. So ein Gerät würde ich auf die nächste Reise mitnehmen. Und auch der Wundverschluss mit Sekundenkleber ist verblüffend effizient und hätte bei mir Vorrang vor einer Naht. Der Sekundenkleber ist zur Blasenbehandlung an den Fingern beim Basspielenen sowieso häufiger bei mir im Einsatz. Der erste Tag ist um. Ich habe viel gelernt und auch geübt. Schön.

Am zweiten Tag erscheinen mit der Chefärztin und einem Anästhesisten zwei neue Dozenten. Sie haben sich viel vorgenommen, verstricken sich aber etwas in Bildern und zuviel Theorie. Wie gesagt, ich will ja nicht operieren, sondern nur notversorgen. Dafür gehen dann die Infos über Aufbau von Wirbeln und Gehirnhäuten etc. deutlich zu weit. Gut zu wissen, aber in der Praxis für mich egal. Der Kursleiter spürt dann auch die einsetzende Unaufmerksamkeit und drängt wieder zu mehr Praxis. Es folgt dann das Anlegen von Infusionen und der Einsatz von Atropin, Adrenalin etc. aus Ampullen. Gefolgt von starken Schmerzmitteln, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Natürlich nur in der Theorie :-) Viel Zeit geht dann für die Info drauf, wie man sich eine entsprechende Bordapotheke zusammenstellen kann, was dort hineingehört und welche zoll- und strafrechtlichen Folgen damit international einhergehen. Schon interessant, für mich aber zur Zeit irrelevant. Die Uhr tickt und ich wünsche mir mehr Praxis in der "einfachen" Wundversorgung. Das ist dann doch der häufigste Fall an Bord, denke ich. Platzwunde, Schnittwunde und co. Fällt aus Zeitmangel aber nun leider aus. Schade. Ist aber letztendlich überall nachzulesen. Und gehört vielleicht auch eher in den Bereich erste Hilfe, als zu "Medizin an Bord". Geschenkt. Geübt werden dann auch noch Herzdruckmassage, Atemspende, Schienen von Brüchen mit Bauschaum und der Einsatz einer Bone Injection Gun als alternative Lösung zum Legen einer Infusion. Alles sehr praxis- und bordnah. Toll. Zum Ende gibt es dann noch ein Zertifikat und man wird mit schwirrendem Kopf ins Leben entlassen. Ich habe mir dann nachträglich noch Literatur besorgt und weiss nun definitiv eine Menge mehr als vorher. Ob ich das auch praktisch umsetzen kann wir die Zukunft zeigen...oder doch eher hoffentlich nicht :-)




Montag, 27. Februar 2017

Every Single Week - Track 11 - My Everything - Song und Musiker



Making of "My Everything"

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie "Every Single Week"  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album "Zeitmillionär" vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem "Making of" einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:



 Making of - Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Merih Aktoprak


Meine Frau Merih habe ich vor 16 Jahren kennengelernt, als ich auf der Suche nach einer Keyboarderin für meine Band "The Hamburg Soul Foundation" mit der Grand-Prix Sängerin Corinna May war. Irgendwer empfahl mir eine junge, türkische Keyboarderin, die gerade frisch vom Studium aus Los Angeles zurückgekehrt war. Das klang natürlich interessant und so wuchsen wir gleichermassen musikalisch wie persönlich zusammen und waren schon bald ein Paar. Zusammen gingen wir dann auf Tour und hatten einige weitere Bands zusammen. Inzwischen geht jeder zwar musikalisch seinen eigenen Weg (für Lena Meyer-Landruth bin ich zu alt, Merih macht dort aber eine sehr gute Figur), aber wir sind, vielleicht auch deswegen immer noch sehr glücklich verheiratet. 


Zusammen auf der Bühne bei unserer Hochzeit
Merih war natürlich sofort meine erste Wahl für die Tasteninstrumente und ich bin sehr glücklich sie auf meinem Album mit dabei zu haben.

One for my Baby - Merih beim Martini Club

In den nächsten Wochen produziert sie nun ihr eigenes, türkischsprachiges Album. Ich darf auch einige Tracks am Kontrabass dazu beitragen und bis schon sehr gespannt auf das Ergebnis. Mehr Infos dazu demnächst hier auf facebook.


Bir varmis bir yokmus - Ein Song von Merih

Ralf Hartmann


Ralf Hartmann hatte ich irgendwann einmal in den 70ern als Frontmann der Band "Franny and the Fireballs" in meinem Heimatort Reinbek gesehen. Die Band und ihre Show hatte mich damals sehr beeindruckt und mich meine Fühler weiter in Richtung Rock'n'Roll ausstrecken lassen. Jahrzehnte später standen wir dann bei der Band "Kati und die Schulmänner" gemeinsam auf der Bühne, wie man in diesem Video sehen kann.


Mit Ralf zusammen bei "Kati und die Schulmänner"


Franny and the Fireballs - früher



Franny and the Fireballs - heute

Aber neben dem Rock'n'Roll ist Ralf auch im Jazz, Swing und altem Schlager unterwegs und einige kennen ihn daher auch noch als Gitarrist von Olli Dietrich.

 

mit Olli Dietrich

Für "My Everything" brauchte ich einen Jazzgitarristen und ein passendes Gitarrenintro und dachte daher sofort an Ralf. Und das war eine sehr gute Wahl, wenn ich mir den fertigen Song so anhöre.
Und hier der offizielle Eintrag bei Wikipedia

My Everything

Vocals Dara McNamara 
Guitar Ralf Hartmann
Drums Oliver Steinwede 
Piano Merih Aktoprak
Upright Bass Claus Aktoprak 
Flügelhorn Nicolas Boysen

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki


My Everything
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

I’m all alone and thinking of you, dear
Got nothing to do, cause I’m on my own here
My mind is filled with memories of you
And all the times, when I felt so blue

I am all smiles, just when I remember
Our day we met, t’was late in september
Now I’m so glad, I made you my wife
Cause you’re the love of my life

My everything, I’ll love you forever
I wear our ring, my greatest treasure
Your happiness is top of my list
Cause when my girl’s happy, there’s nothing I miss

Once in a while, please let us remember
That special day, so late in September
Your trembling hand
Found its way in mine
As we had found love’s devine


Donnerstag, 9. Februar 2017

Every Single Week - Track 10 - The Black Tie - Song und Musiker

 
Making of "The Black Tie"

Wie entsteht eigentlich ein Song? Woher nimmst du die Ideen? Warum dauert eine Albumproduktion so lange? Das sind die klassischen Fragen an mich als Songwriter und Produzenten. In der Videoserie "Every Single Week"  stelle ich daher jede Woche eine neue Single aus meinem auf der Ostsee entstandenen Album "Zeitmillionär" vor. Und gebe damit einen Einblick tief hinter die Kulissen des Songwritings und dem "Making of" einer Musikproduktion. Übrigens, jede Single und auch das ganze Album bekommst du hier:




 Making of - Das Video

Hier im Blog möchte ich aber auch einzelne Musiker kurz vorstellen, ohne die die Produktion des Albums nicht möglich gewesen wäre. Und kurz erzählen wie sich unsere jeweiligen Wege gekreuzt haben.

Micky Wolf

Micky aka Van Wolfen


Die Wege von Micky Wolf und mir kreuzten sich eines Tages über die Johnny Cash Tribute Band um Peter Caulton. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wer wen angerufen hatte, aber eines Tages trafen wir uns in einem Proberaum in Eimsbüttel und mir lief eine Gänsehaut nach der anderen den Rücken herunter. Zum einen klang Peter wie der originiale, unlängst verstorbene Johnny Cash, zum anderen war und ist Micky einer der bluesigsten Gitarristen, mit denen ich je gespielt hatte. Und unser Sound war atemberaubend. Doch wie so viele Bands hielt auch diese Formation wegen persönlicher Reibereien leider nicht lange. Den Kontakt zu Micky habe ich aber immer aufrechterhalten..

Live im Weinland-Wohnzimmer
Neben dem Blues ist auch das Slidespiel Mickys große Stärke und er kann seine jahrzehntelange, stilübergreifende Erfahrung auf den Punkt abrufen. Im Studio hatten wir so im Rekordtempo viele coole Tracks, mit denen wir arbeiten konnten. E-Gitarre, Slide, Dobro, und neuerdings auch Cigarbox; alles auf den Punkt am Start. Der Traum jedes Produzenten. Mehr Infos gibt es auf Mickys Homepage.

Van Wolfen - Tarantula Blues


Micky und ich zusammen bei "Ring of Fire"




Christian Hönniger habe ich vor ein paar Jahren bei einem Projekt um die Musical Sängerin Annika Bruhns kennengelernt. Zu der Zeit veröffentlichte sie ein von Paul Glaser produziertes Country Album und wir spielten eine Handvoll Gigs und eine Releaseparty, bevor auch dieses Projekt zu einem unverdientem, schnellen Ende kam. Vorher hatte ich noch nie jemanden so Harp spielen sehen. Mit diesem gewaltigen Tonumfang und  dem bluesigen Sound. 


Christian bei der Löseckes Blues Gang


Hammergeil. Christian kommt aus Hannover (wie ich aber erst während der Aufnahmen erfuhr. Ich dachte, er käme mal eben schnell aus Hamburg vorbei...umso dankbarer bin ich ihm natürlich für die tollen Tracks!!) und spielt dort in einigen bekannten Formationen. Die Videos im Making Of bei der Aufnahmesession sagen eigentlich alles. Christian holt einfach alles aus sich und dem kleinen Instrument heraus und bleibt dabei auch noch so bescheiden. Im Ernst: Ich habe noch keinen besseren an der Blues-Harp gesehen als ihn!! Hier geht es zu Christians Homepage.

Christian und ich bei Annika Bruhns


The Black Tie

Vocals John Barron 
Backing Vocals Caro Leuzinger 
Backing Vocals Kati Schulmann-Reisener  
Backing Vocals Mario Schulmann 
Dobro Van Wolfen
Lead Guitar Van Wolfen
Blues Harp Christian Hönniger
Guitar Jürgen Gleba
Piano Merih Aktoprak
Keyboards Merih Aktoprak
Drums Oliver Steinwede 
Upright Bass Claus Aktoprak
Percussion Jochen Topp 
Saxophone Michael Prott

Aufgenommen, gemischt und editiert von Jurik Maretzki


 The Black Tie
(M: Claus Aktoprak T: Claus Aktoprak V: Dolce Vita Songs)

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

Oh I don’t need no black tie
Now all my friends are gone
No I don’t need no black tie
Now I’m left here all alone

Friends had left me one by one
And no one will come back
And nothing I can do about
Just wear this tie in black

Life’s a bitch and then you’ll die
Is written in my face
And if it’s time for me to go
It’s not the end of the human race

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

SOLO

Pain and hurt and misery
Was all I ever found
And now my only place to be
Lies six feet in the ground

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone

I don’t need no black tie
Cause all my friends are gone
And left me here to die
All alone
And left me here to die
All alone
And left me here to die - all alone

Samstag, 4. Februar 2017

Die Geschichte und das Video vom einsamen Seemann


Der Song "Der einsame Seemann" ist definitv nicht die Musik, die ich üblicherweise schreiben, spielen oder hören würde. Und trotzdem habe ich mich in den Song verliebt. Inspiriert wurde ich durch die Comics von Lucky Luke bzw. der ewig gleichen Endszene, in der er stets singt: "I'am a poor lonesome cowboy, and a long way from home". An den langen Segelabenden mit ihren spektakulären Sonnenuntergängen rund um die Mittsommernächte, kam mir immer wieder diese Zeile in den Kopf. Ich hatte dann die Songidee um einen Cowboy, der überall auf seinem Weg etwas verliert und dafür belächelt wird. Am Ende dann aber doch immer wieder selbstbewusst in den Sonnenuntergang reitet, und die Spötter hinter sich lässt. Die Musik und die ersten englischen Textzeilen waren schnell geschrieben, doch dann fand ich den Song erstens irgendwie banal und zweitens fand ich dieses Video im Netz. Also legte ich den Song zunächst auf Eis.


"I'm A Poor Lonesome Cowboy" - Diesen Song gab es leider schon


"Der einsame Seemann" - Ein Cowboy wird zum Matrosen

Nach meiner Reise spielte ich den Song John Barron bei einer Demoaufnahmesession vor. Und er schlug vor ihn doch auf deutsch umzutexten und ein Seemannslied daraus zu machen. Mein "Jaja" liess er nicht gelten und so probierte ich ein paar Tage später einfach mal herum. Gleiche Story, aber statt dem Cowboy ein Matrose und ein deutscher Text. So wurde der einsame Seemann geboren. Und nach meiner sechsmonatigen Reise fühlte ich mich an Land in der Tat sehr verloren und verzehrte mich nach der Einsamkeit der See. So bekam der Text dann eine doppelte Bedeutung für mich. Und ein paar Wochen später nahm ich mit John die erste Version auf. Und wieder hatte er eine Idee: "Lass' uns das doch im Duett singen!". Mein "Jaja" verhallte wieder ungehört und bei meinem ersten Vortrag mit großer Live-Band sangen wir dann in der Tat zu zweit. Und es fühlte sich richtig an. 


Der einsame Seemann - Uraufführung

Wenn schon Seemannslied, dann aber richtig. Und ein Seemannslied braucht ein Akkordeon. Aus meiner Zeit bei ROLAND kannte ich den deutschen Akkordeonisten Uwe Steger. Für mich einer der besten, innovativsten und charmantesten Musiker an diesem Instrument. Und er sagte zu und spielte mir in seinem Studio in Leipzig einen wunderschönen Track ein. Doch dazu demnächst mehr im "Making of" zu diesem Titel.

Beim Schnitt zum "Making of" hatte ich die Idee zum Video eines Logbuchs samt Echtzeit-Handschrift und bewegten und statischen Bildern. Ein paar Stunden bei Google und ein paar weitere des Experimentierens später, hatte ich eine Lösung (ohne After Effects) gefunden. Handschrift in Excel (da kein Cursor) auf grünem Hintergrund, Text löschen mit Backspace während ich den Bildschirm im Videoprogramm aufnehme, dann den Text ausschneiden, per Chroma Key freistellen, rückwärts abspielen und auf die richtige Größe, Position und Tempo bringen. Ein paar Fotos mit Stativ machen und ineinander überblenden. Bis zu drei Videos auf einer Logbuchseite verkleinert und in Position und Winkel frei laufen lassen. Am Ende klappte alles, aber es kostete eine Woche Arbeit und viel Ausprobieren. Und das alles mit Magix Video Deluxe. Man lernt eben nie aus :-)  Viel Spaß mit dem Video!


Übrigens: Die Single und auch das ganze Album bekommst du hier:
Album CD - Amazon
Amazon Download
iTunes Download
Spotify