Und hier das nächste Roadmovie:
Tag 4: Viele Meilen, viele Stunden unterwegs...das gehört wohl auch zu einem Amerikatrip. Das Land ist einfach riesengroß. Statt Interstate diesmal Highways und Landstrassen. Mitten durch Georgia. Endlose sumpfige Wälder, bedeckt vom Louisiana Moos. Dazwischen viele kleine Orte, häufig nur besseren Holzhütten bestehend. Und immer wieder kleine Kirchen, eine nach der anderen. Alle 50 Kilometer dann mal ein größerer Ort. Die Strecke zieht sich, verliert aber nie ihren Reiz. Es macht einfach Spaß nur durch das Land zu fahren.
Unser Ziel ist Albany, die Geburtsstadt von Ray Charles. Auch hier finden wir kaum Leben, ausser in den Malls der Randbezirke. Die einzige Attraktion ist die Ray Charles Statue direkt am Fluss. Beleuchtet und direkt am Fluss sitzt der gute Ray hier und klimpert seine großen Hits. Gefällt mir!
Tag 5: Nach einer langen Nacht haben wir nun endlich die Zeitumstellung verarbeitet. Merih braucht einen Fön. Ich fahre los und besorge einen. Klingt lahm, aber aus irgendwelchen Gründen macht das richtig Laune. Wir können es uns nur so erklären, das einem die USA ja durch Kino und Fernsehfilme irgendwie sehr vertraut sind, und diese Mischung aus Neuem und Vertrautem eben einfach ihren großen Reiz hat. In einer Filiale der Billigkette DOLLAR GENERAL werde ich fündig. Es läuft dort Gospelmusik, denn es ist Sonntag. Später treffen wir an der Tankstelle noch viele Familien in voller Sonntagskleidung auf dem Weg zur Messe. Unsere Zeit reicht nicht dafür, und wir mögen auch nicht als Zuspätkommer blöd auffallen.
Also Frühstück im Diner. Der Südstaatenslang macht uns dabei immer wieder Probleme. Und nach dem dritten Nachfragen erklären wir dann immer, das wir aus Deutschland kämen um nicht als komplette Vollididoten dazustehen.
Wieder heißt es Meilen machen. Die einzigen Attraktionen sind ein mieser Flohmarkt bei Talahassee und ein Autofriedhof im Wald. Dann erreichen wir die Golfküste und damit Florida. Hübsche kleine Häuser direkt am Meer und keinerlei Tourismus. Not bad. Wir landen im unausprechlichen Ort Apalachicola, der für seine Austern berühmt ist. Beide sind wir nun nicht die größten Fans davon, aber hier muss man sie einfach probieren...und lecker!!! Merih bekommt ihren Key Lime Pie.
Der Ort gefällt uns, es liegen hier neben den Fischern auch ein paar Segelboote. Eine sehr schöne und sehr entspannte Gegend.
Abends erreichen wir Panama City, nach Reiseführer auch "Redneck Riviera" genannt. Na mal sehen...