Im zweiten Teil meiner Highlights des
langen Törns durch die Schären geht es dieses Mal um Schweden und wieder um Plätze, die besonders abgeschieden lagen und daher die gesuchte Einsamkeit boten. Dem
einen mögen diese wieder bereits bekannt sein, dem anderen als Anregung für
eigene Abenteuer dienen. Heute geht es wieder um drei versteckte
Liegeplätzen einem reizvollen
Routenvorschlag..
1. Själevik 57° 11,97N 016° 28,07E
Diese Ankerbucht liegt zwischen Kalmar und Oskarshamn. Die Einfahrt ist ein wenig knifflig und sollte daher langsam und vorsichtig gefahren werden, da es einige (in der Karte markierte) Unterwasserfelsen gibt. Auch entsprach der Wasserstand in der Bucht nicht dem in der Karte, sondern lag deutlich darunter. Die eigentlich optimal liegenden Felsliegeplätze am Ende der Bucht waren mit meinen 1,60m Tiefgang so nicht mehr zu erreichen. Am einfachsten ist es daher gleich vor Anker (Achtung Unterwasserkabel!!) zu gehen, und nicht zu tief in die Bucht einzufahren. Ich lag am Ende vor Heckanker und mit dem Dinghi ausgebrachten Landleinen, da ich einfach nicht dicht genug an das Ufer kam. Dafür aber ganz alleine an diesem einmaligen Platz, der sich für eine Erforschung mit dem Schlauchboot nur so anbietet. Auch gab es viele gut vorbereitete Feuerstellen und rundum Windschutz.
2. Pataholm 56°54,7N 016° 26,5E
Ein sehr schöner Übernachtungsplatz im Kalmarsund liegt bei Pataholm. Man muss zwar ein Stück weit das Hauptfahrwasser verlassen und einem betonnten Nebenfahrwasser folgen. Dafür erhält man aber einen sehr sicheren und gut geschützten Liegeplatz an einem stabilen Steg ohne Strom und Sanitäranlagen. Ich lag hier Mitte Juni ganz alleine, erst spät abends legte sich noch ein schwedischer Segler neben mich an den Steg. Es führt ein sehr schöner Weg bis nach Pataholm, einer Art Museumsdorf. Man liegt hier längsseits oder vor Heckboje. Einfach dem betonnten Fahrwasser bis zum Steg folgen.
3. Grisselholmen 59° 22,0N 018° 49,0E
Dieser Platz liegt mitten in den Schären vor Stockholm, umso überraschter war ich das er relativ leer war. Er taucht in den gängigen Schärenführern nicht auf. Ich bin über eine schwedische App auf ihn aufmerksam geworden und so waren wir dann auch das einzige deutsche Boot in dieser romantischen Bucht. In den Felsen befinden sich bereits Schärennägel, so das man sich an ihnen gut orientieren kann bei der Liegeplatzsuche. Nach vorsichtigem Umrunden der kleinen Insel auf der Ostseite der Bucht hält man einfach vorsichtig auf die Felsen zu. Der Untergrund hält sehr gut und die Bucht ist rundum geschützt. Auch auf dieser Insel kann man sich wieder sehr gut die Beine vertreten, auf den Felsen sitzen, grillen und träumen. Anfang August lagen wir hier abends mit nur drei anderen Booten. Prädikat: Sehr empfehlenswert!
4. Fläskösund - Route durch die Schären
Und auch hier zum Abschluss wieder eine sehr enge Route durch die Schären. Sie sah beinahe aus wie eine Slalomstrecke auf der Skipiste, so eng standen die roten und grünen Stangen. Ich habe mich bei einer geschätzten Windstärke von Bft. 4-5 aus Süd, die hier wie üblich dem Fahrwasser folgt, einfach ohne Segel hindurchschieben lassen. Aber selbst dann musste ich teilweise mit Maschine zurück etwas Fahrt aus dem Boot nehmen um nicht zu schnell durch die enge Rinne zu fahren. Später auf der Reise wurde ich etwas ruhiger, dieses enge Fahrwasser ganz am Anfang meiner Tour empfand ich aber noch als sehr aufregend. Am Ende dieser zurecht Flaschenhals genannten Route biegt man übrigens in die oben erwähnte Själevik ab. Der ganze Tourabschnitt durch die Schären mit der engen Durchfahrt als Höhepunkt ist mir als sehr empfehlenswert im Gedächtnis geblieben.