Foto von Lars Grötzinger
Das Video zum Blogbeitrag
Die langen
Segeltage und die Auftritte mit Auf- und Abbau gingen doch ein wenig an die
Substanz und so ergriff ich die Gelegenheit nach dem Gig in Travemünde mit
unserem Transporter nach Hamburg zu fahren. Mein Boot lag ja schon in
Boltenhagen und bis zum Konzert dort am 4.8. verbrachte ich ein paar entspannte
Tage in Hamburg. Am 4.8. holte ich dann Dara ab, denn es stand mittags noch ein
kurzer Auftritt in der Fußgängerzone vor dem Pressezentrum Lübeck statt. Nach dieser
„Straßenmusik“ ging es dann in die Marina Weiße Wiek nach Boltenhagen zum
Abendkonzert. Ich musste noch kurz mein Boot hier umparken, was leider doch ein
wenig aufwendiger als mit einem Auto ist, dann mussten wir uns auch schon mit dem
Aufbau ranhalten. Wie bei dieser Tournee üblich wurde zum Auftritt das Wetter
wunderschön und wir hatten einen ganz tollen Auftritt vor dem liebevoll
eingerichteten Bistro Tavolo samt Hafenkulisse. Es waren viele gute Zuhörer,
Mitsinger und Mittänzer im Publikum. So macht das dann immer viel Spaß.
Stefanie vom Tavolo kümmerte sich rührend um uns und ihre Gäste. Perfekt. Der
einzige Wermutstropfen: Gerne wäre ich noch mit den anderen am Hafen
sitzengeblieben, doch ich musste nach Berlin. Mit meiner Rockabilly Band „Biggs
B Sonic“ sollten wir am nächsten Tag schon früh auf den REWE Family Days
spielen.
Show in der Marina Weiße Wiek
Frühstück im Tavolo
La Mer geniesst den Luxus der Marina
Also musste ich
noch 250 Kilometer bis zum Hotel in Berlin abreißen. Der lange Tag machte sich
dann auch bemerkbar und als ich nach langer Parkplatzsuche dann in mein Zimmer
kam, lag dort auch noch jemand in meinem Bett. Nach einigem Hin- und Her an der
Rezeption bekam ich dann doch noch ein freies Zimmer und fiel erledigt ins
Bett. Der Wecker holte mich um 0730h allerdings schon wieder hinaus und wir
fuhren auf das monströse Festgelände. So richtig wach wurde ich auch nach dem
zehnten Kaffee im heimeligen Backstage Catering nicht, dann bekamen wir aber
wegen eines spontanen Ausfalls von Gil Ofarim einen Slot auf der großen Bühne
zugeteilt. Klasse. Doch als wir dann aufbauten und loslegen wollten fing es an
zu regnen. Das dämpfte dann leider wieder die Freude, denn der Platz vor der Bühne
leerte sich nun ob des dichten Regens. Das Stefanie Heinzmann nach uns auch nur
vor hundert Gästen spielte, war auch nur ein schwacher Trost.
Mit Biggs B Sonic in Berlin
Ich machte mich
wieder auf den Weg nach Boltenhagen und um 2100h saßen wir bei Andreas auf dem
Boot und hatten endlich mal ein wenig relaxte Zeit zum Quatschen. Wir hatten
aus den vergangenen Tourtagen eine Menge gelernt und rekapitulierten noch
einmal Repräsentation und Moderation. Langsam läuft alles richtig rund.
Irgendwie wurden dann aber aus einem Glas doch mehrere und morgens machte sich
das leider durch fiese Kopfschmerzen bemerkbar. Ein schönes Frühstück im Tavolo
brachte zunächst Besserung, doch dann begann die Überfahrt nach Kühlungsborn.
Die angesagten 3-4 Windstärken wurden in der Bucht und durch Küstenführung
schnell zu einer guten 6. Selbst die Welle in der Wismarer Bucht baute sich
bereits steil auf, doch als wir dann aus der Abdeckung kamen, fing der Tanz
erst richtig an. Die Windrichtung stimmte zumindest, aber kam mit 160 Grad zum
Boot schräg achterlich. Meine Kopfschmerzen wurden nun wieder deutlich stärker.
Das einzig Schöne war der Speed von guten sechs Knoten; das war es aber dann
auch schon. Mein Autopilot ging ständig von extrem links nach extrem rechts bis
ich schließlich genervt die Pinne übernahm. Es gibt diese Momente beim Segeln,
wo man sich die schützende Kaimauer nur so herbeisehnt, und heute war einer
dieser Tage. In Kühlungsborn war extra ein Platz mit Namen für mich reserviert.
Auch mal schön und vor allem ungewohnt!
In der Wismarer Bucht
:-)
Nach einem kurzen
Essen im netten Hafen, nahm ich eine Kopfschmerztablette und legte mich noch
ein wenig aufs Ohr. Nachmittags trafen dann Dara und Basti ein. Basti, mit dem
ich ja gestern noch in Berlin auf der Bühne stand, brauchte satte fünf Stunden
durch den Urlaubsverkehr. Der arme Kerl. Viele sehen ja nur die kurze Zeit auf
der Bühne, die meiste Zeit verbringen wir Musiker aber mit dem Reisen. Das
Konzert verschob sich dann etwas nach hinten, so dass wir in Ruhe Andreas
großartig klingend Anlage aufbauen konnten. Und dann hatten wir ein Konzert,
was uns für alle Mühen belohnte. Es stimmte einfach alles. Kulisse, Publikum,
Sound, Atmosphäre. Die Resonanz war ebenfalls ganz, ganz toll. Definitiv ein
Tour Highlight. Und dann hatten wir mit Lars und (überraschend) Heidi auch noch
zwei Spitzenfotografen im Team. Schaut unbedingt mal hier rein:
Die Crew einer
Halberg Rassy kaufte direkt „Ich geh‘ segeln“ T-Shirts für alle und ich traf
einige bekannte Gesichter. Auch der Abend klang dann wieder, für mich lieber ohne
Alkohol, sehr schön aus.
Tolle Bilder der Show in Kühlungsborn von Lars Grötzinger
Ich geh' segeln - Live
Und nochmal Live - Danke an Heidi für das Video
Doch langsam musste
ich mir nun mal Gedanken um Weiter- und Rückreise machen. Will ich wirklich
noch bis Usedom und dann den ganzen Weg zurück nach Flensburg, oder lasse ich
es in Warnemünde gut sein? Der Hafen Darßer Ort scheint wieder geöffnet, der
Weg wäre also frei. Ich kann mich nicht entscheiden und grübele die ganze
Überfahrt nach Warnemünde darüber. Mein Kumpel und Fotograf Lars ist mit an
Bord. Er überlegt auch Wassersportler zu werden, also habe ich die Mission ihn
zum Segeln zu bekehren, damit er nicht an die MoBo Fraktion verloren geht. Das
scheint bei den Windverhältnissen und dem schönen Törn mehr als gelungen. Wir
machen dann im Yachtclub Hohe Düne fest und setzen uns in eine Pizzeria am
Hafen. Sonne, Sommer, Mittelmeer und Marina Flair. Meine Entscheidung fällt
hier ganz leicht. Ich frage meine Frau, ob sie mich besuchen kommt. In zwei
Tagen beginnt die HanseSail und es wird eine Menge zu sehen geben. Sie willigt begeistert
ein (hoffe ich) und ich plane meinen Rückweg nun über Gedser oder über Fehmarn.
Je nach Wind.
Hohe Düne
Es fällt mir immer
ein wenig schwer gefasste Pläne zu verwerfen, aber es macht hier einfach Sinn,
und so werden die letzten beiden Termin in Zingst und Kröslin nun mit dem Auto
angefahren. Zingst mit dem tief im Bodden gelegenen Hafen wäre terminlich eh
nichts geworden. Und Kröslin ist mit Hin- und Rückweg für einen Termin einfach
zu weit. Generell verdient die Region um Rügen mehr als eine Woche Zeit. Ich
denke ernsthaft darüber nach einmal eine ganze Saison hier zu verbringen.
La Mer sur Mer - Noch ein Photo von Lars
Der Auftritt in
Zingst war dann zwar etwas windig und mit 1500h auch nicht gerade zur
PrimeTime, aber es war sonnig und das Interesse des, leider ein wenig weit weg
platzierten, Publikums doch sehr groß. Alles in allem ein runder und musikalisch
wertvoller Auftritt in toller Atmosphäre. Dazu der Überraschungsbesuch meiner
Lieblingsfotografin Mamarazzi Heidi und meiner Lieblingssängerin Esthi Kiel.
Abgerundet wurde der Abend dann beim Italiener in der Hohen Düne in Warnemünde
mit dem Schmieden neuer Pläne für die Zukunft. Nun ist erst einmal etwas Pause
bevor der letzte Auftritt im Baltic Sea Resort in Kröslin ansteht. Bleibt dran!
Überraschung gelungen!
6.- 8.8.2017
Boltenhagen - Warnemünde
39sm
38sm unter
Segeln
Gesamtstrecke: 166sm
Gesamtstrecke: 166sm