Mittwoch, 11. November 2015

Meine sehr persönliche Sensationen auf der HANSEBOOT


Eine Sache hatte ich ja schon im letzten Winter auf der BOOT in Düsseldorf realisiert: Wenn man sein Boot einmal für eine monatelange Reise ausgerüstet hat und damit zufrieden war, gibt es in den Zubehörhallen nur noch wenig zu entdecken. Und auch neue Boote interessieren mich eigentlich auch nur aus Neugier. Eine große Hallberg-Rassy und eine Scalar habe ich mir mit meinem Kumpel Mike angesehen. Fazit: Ja, ganz nett aber...hmmmm! Es gibt Polster, einen Tisch, eine Pantry, eine Toilette, ein Cockpit...eigentlich nichts was ich nicht auch an Bord habe. Zugegeben alles neuer und schicker, aber wären meine Reisen auf so einem Boot anders? Klare Antwort: Nein! Denn mir geht es um das Segeln und das Erkunden neuer Häfen. Das Erleben  unbekannter Ziele und die Freude auf dem Wasser unterwegs zu sein. Und all das habe ich. Und es würde sich durch schicken SchnickSchnack nicht weiter verbesseren. Zugegeben natürlich auch nicht verschlechtern. Aber um welchen Preis? 


Da tickt natürlich jeder anders, aber ich bleibe meinem alten Mädchen treu. Denn da weiß ich was ich habe und welche Ziele ich erreichen kann. Nachher lache ich mir noch eine anspruchsvolle Luxusbraut an, die einem das Geld nur so aus der Tasche zieht? Lass mal! So habe ich am Ende nur 2 Rollen Klebeband für meine Plane gekauft. Wohl sicher nicht das, was sich die Aussteller auf einer Bootsmesse so erhoffen. Also werde ich wohl wieder etwas von dem nicht für SchnickSchnack ausgegebenen Geld spenden, so wie im letzten Jahr an Marc Naumann von den Segelrebellen. Und da war es sehr gut investiert, wie man auf deren Website sehr schön sehen kann:

http://www.segelrebellen.com/ 
http://www.segelrebellen.com/live-blog-unterwegs/

Leider habe ich Marc auf der Messe verpasst. Aber generell war das Treffen mit anderen Seglern auf der Messe mein diesjähriges Highlight. Ich habe mit vielen anderen Autoren (unter anderem auch wieder mit Marc) ja einen Beitrag zu dem Buch "Gewittersegeln" geleistet. Aber gesehen habe ich bisher nur sehr wenige meiner Mitautoren. Auch wenn man sich von facebook kennt. Richtige Freunde kann man aber eben nur im richtigen Leben haben, und so war es einfach genial auf der HANSEBOOT ein paar (oder auch ein paar mehr) facebook Gesichter einmal "in echt" zu treffen. Und über zukünftige Pläne, neue Ideen (die Seebärenroute per Kajak ausloten mit Christian Strand) und mögliche neue Liegeplätze (Holland, Elbe) zu sprechen. Und auch der Abend im "Altamira" mit Susanne und Thomas von millemari, mit Dara und mir wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Schön wars!

Nun aber zu meinen persönlichen Sensationen auf der Messe:

Ich hatte dort zwei Vorträge, und eine davon sogar mit Live Musik und em einmaligen Sänger Dara McNamara an meiner Seite. Und mein Buch "SchärenSegeln" samt Kalender wurde präsentiert. Alles spannend und für mich auch aufregend, bin ich ja eigentlich eher mit anderen Musikern auf der Bühne, als mich so ganz alleine zu präsentieren. Ungewohnt und auch aufregend, aber für sich genommen noch keine Sensation. Was nun aber wirklich großes Kino war, waren die Reaktionen. Die persönlichen Kontakte und die Storys drumherum. Und mein erstes verkauftes Buch samt gewünschter Signatur...


OK, das allererste ging an Andreas Pappert von http://www.centerpromotion.de/ der auch einen Teil der Tonanlage für den Livevortrag beigesteuert hatte. Hier nochmals DANKE!! Aber den kannte ich ja schon vorher.

Aber dann stand plötzlich dieser nette Herr vor mir und sagte, er hätte gestern nur das Ende des Vortrages gesehen und sei heute noch einmal wiedergekommen um alles von Anfang an zu hören. Und um das Buch mitzunehmen. Das aber nur signiert. CDs habe ich ja schon einige von der Bühne verkauft, das hier war nun aber Premiere. Die Sensation für mich ist nun nicht der Kauf an sich, sondern das es mir gelungen ist etwas weiterzugeben. 


Und dann waren dort noch Svenja vom Blog http://www.windwellen.de/ und ein weiterer Bekannter von meinem ersten Vortrag in Hamburg. Bei beiden habe ich zumindestens einen kleinen Anstoss gegeben, ihre Träume von einer langen Segelreise wahr werden zu lassen. Bei Svenja waren es drei Monate, bei ihm sogar 5 Monate einhand rund Ostsee. Und beide kamen sie extra um noch einmal ein paar Worte zu wechseln. Das geht schon unter die Haut! Svenja konnte ich sogar eine kleine Vorabprobe des kommenden Albums mitgeben, wie schon so oft versprochen. Und dann wurde ich auch immer wieder auf den Titel "Ich geh' segeln" angesprochen. Den habe ich am Mittwoch dort auch mit Dara live gespielt. Leider mit nur einem Viertel der Lautstärke, die mir so vorschwebte. Aber egal. Der Song scheint ja doch bei vielen etwas anzusprechen, wie mir vor Ort und im Netz oft gesagt wurde. Das freut mich und motiviert wahnsinnig dieses Riesenprojekt "eigene Platte" und Film zu Ende zu bringen.


Und darum ging es mir ja von Anfang an. Ich möchte einfach nur in die Herzen der Zuhörer vordringen um dort etwas zu hinterlassen. Seien es nun Träume, Ziele, Ideen, Emotionen, Entscheidungen oder was auch immer. Hauptsache es bleibt hängen. Und wenn dann jemand sagt: "Damals auf der HANSEBOOT beim Vortrag" oder "Als ich diesen Song das erste Mal gehört habe" oder "Nachdem ich das Buch gelesen habe" ist etwas mit mir passiert, dann ist mir das unendlich viel wert. Denn mir ging es selbst so bei ähnlichen Events und das möchte ich nun weitergeben. Warum? Das ist nicht ganz einfach zu erklären. Es geht eben darum etwas zu hinterlassen. Die dazu passenden recht spirituellen Gedanken kamen mir irgendwann auf der langen Reise und sind in diesem Post wiederzufinden (nur falls es jemand ganz genau wissen möchte)

http://luvgier.blogspot.de/search?q=landhebung

Die halbe Platte ist nun fertig gemischt, der Filmschnitt geht voran und langsam aber sicher komme ich in die Endphase! Eines ganzen Jahres an Arbeit. Aber es ist die Resonanz, das Feedback von so vielen netten Menschen, das mich immer wieder antreibt weiter zu machen. Und mir zeigt, das ich auf dem richtigen Weg bin.


Zum Abschluss noch der Text zu "Ich geh' segeln", die Akkorde werde ich auf Wunsch noch nachliefern, sobald der Titel ganz fertig ist. Im Video ist noch die Demofassung zu hören.

Endlich Sonne in den Strassen
So macht Leben wieder Sinn
Ich sollt eigentlich längst da sein
Wo ich jeden Morgen bin
Doch ich geh da heut nicht hin
          
Ich geh segeln          
Raus aufs Wasser,       
in den Wind          
Ich geh segeln              
Mir egal, wo ich morgen bin

Ohne Arbeit ohne Eile
Treib ich langsam vor dem Wind
Sonne mich in Langeweile
Ich bin so glücklich wie ein Kind
Das ich abgehauen bin

Ich geh segeln
Ich hab Luvgier, will an Wind
Ich geh segeln
Mir egal, wo ich morgen bin