Es gibt ja das alte Reiseklischee, das jede Reise mit dem ersten Schritt beginnt. True. Ist dieser erste Schritt aber nicht gerade der in einen Flieger in die DomRep, dann folgen meist noch viele weitere. Die Länge der "Schritte" ist dabei lediglich abhängig vom Transportmittel. Aus allen diesen Schritten wird dann eine ganze Reise. Worauf will ich hinaus? Ich denke man kann überall hinkommen, wenn man sich immer wieder neu nur auf den täglichen Schritt konzentriert, und zwar genauso wie auf den Ersten. In der Planungsphase habe ich häufig den Wust aus Seekarten und Törnführern beiseite gelegt, da mir die gesamte Information absolut nichts gebracht hat.Sie hat sogar eher abgeschreckt, da alles so weit, kompliziert und unerreichbar klang. Seit ich unterwegs bin konzentriere ich mich ganz bewusst nur noch auf den jeweiligen Tag. Die kleinen Kartenabschnitte sind verständlich, die Orte haben teils schon ein Gesicht, die tägliche Windrichtung steht fest und in dem jeweiligen Mikrokosmos finde ich mich schon einigermassen zurecht...nicht aber in dem gesmaten Universum an Informationen, die ich an Bord habe. Muss ich ja auch nicht.
Ich fahre morgens los und will abends irgendwo ankommen...nur darum geht es. Ob ich dann am Ende die Welt umrundet habe, auf den Brustwarzen durch die Sahara gekrabbelt bin oder zu Fuss nach China gegangen spielt keine Rolle. Jede scheinbar unlösbare Aufgabe wird in kleinen (machbaren) Teilschritten möglich. Man darf sich nur nicht von der Größe abschrecken lassen oder sich zu enge Zeitvorgaben machen. Und zack ist man auf die Aland-Inseln gesegelt. Das gleiche Prinzip gilt genauso für das Erlernen von Sprachen oder Instrumente, Kinder großziehen usw. Für mich als recht ungeduldigen Menschen, der gerne vorausplant und schnell das große Ganze erreichen und sehen will, ist das eine wertvolle Erfahrung, die ich hoffentlich in das "normale" Leben übertragen kann, indem ich mir kleine, aber regelmässige und machbare Ziele für die ganz große Pläne setze!