Dienstag, 29. Juli 2014

Wetterberichte richtig interpretieren




OK...das man nicht erwarten kann, die Windverhältnisse stündlich exakt für jeden Ort der Welt zu bekommen, ist absolut nachvollziehbar. Windfinder und co. gaukeln einem da eine Vorraussagesicherheit vor, die es schlicht nicht gibt. Der schwedische Wetterbericht kommt (ähnlich wie beim DWD) zwei Mal täglich für ganze Gebiete (hier wird gerne so formuliert: Wind 2-7m/s somewhat increasing...). Mehr ist wohl nicht drin, und auch das kommt ja oft nicht hin. In der nun folgenden Dechiffriertabelle für Wetterberichte habe ich einmal festgehalten, welche Informationen man jedoch aus den Wetterberichten ziehen kann. Die so gewandelten Werte kommen meist erstaunlich genau hin und ich bereite mich dann entsprechend vor; und werde wesentlich seltener enttäuscht als wenn ich dem Windfinder blind vertraue. Eine Anmerkung noch: die Tabelle gilt nur für die offene Ostsee, nicht für geschützte Reviere (hier gibt es in der Tat die Windstärke 3) oder die Förden bzw. die Schlei (hier folgt der Wind oft dem Verlauf, kommt also von vorn oder von hinten oder im Kreis :-).

Dechiffriertabelle für die Ostsee:
Windstärke:
Bft 1    = Diesel an
Bft 2     = Diesel an (ausser Jollen)
Bft 3    = Entweder 1-2 (Diesel an) oder 4-5
Bft 4    = 5 (zwischendurch auch 3, aber nur solange bis man genervt ausgerefft hat, dann sofort wieder 5)
Bft 5    = 5 oder 6 im Verhältnis fifty/fifty mit 7er Böen
Bft 6    = 7
mehr    = im Hafen bleiben

Windrichtung:
(Hierbei geht es eher darum woher der Wind NICHT kommt, damit man dann genau da hinfahren kann)

Regel 1: Bei zwei Buchstaben stimmt immer wenigstens einer
Beispiel SO (Südost) = möglich ist SW/S/SO/O/NO, es wird also NICHT W/NW/N. Da könnte man dann hin... 

Bei einem Buchstaben kommt NICHT die Gegenrichtung oder deren Varianten
Beispiel N (Nord) = es wird NICHT SW/S/SO

Extraregel: Wenn die Windrichtung seit 2 Tagen konstant ist, und auch die nächsten 2 Tage so bleiben soll, stimmt die Vorhersage!

Damit kann man doch schon planen. Was sich auf den ersten Blick vielleicht so spaßig anhören mag, gibt eigentlich recht genau meine Auslegung wieder und hat mir bisher weit mehr genützt, als blindes Vertrauen auf die Wahrscheinlichkeitsmodelle der Wetterdienste.Es müsste eigentlich immer heissen: Chance auf Eintreffen der Vorhersage 1:1000, Wetterberichte können süchtig machen, Hilfe gibt es unter www.warumimmerich.de