Die perfekten Segelmomente sind für mich immer jene, in denen ich gar nichts machen muss. Wenn also die Segel perfekt stehen, das Boot im Gleichgewicht ist und der Autopilot nur selten korrigieren muss und diese einmalige Segelstille entsteht. Wenn dazu dann noch dezent die richtige Musik läuft (habe hier unerwartet loungigen und alten Jazz als Favorit) und ich mich frei an Bord bewegen kann - ob nun auf dem Vordeck sitzend, im Cockpit lesend, träumend, oder einfach nur stehend die Landschaft geniessend - bin ich genauso wie das Boot mit mir und der Welt im Gleichgewicht. Und das Gefühl mich einfach und ohne Anstrengung um die Welt pusten zu lassen ist einfach genial. Für mich vergleichbar mit langen Talabfahrten beim Skifahren (jaja!), denn auch hier muss ich kaum etwas tun, ausser mich einfach hinabgleiten zu lassen. So als würden die Naturgesetze irgendwie nicht mehr gelten. Segelfliegen muss auch ähnlich sein und die gleiche Faszination hat wohl auch das Tauchen....
Das führt dazu das ich eigentlich kaum am Ruder stehe. Beim Motoren sowieso nicht und beim Segeln nur an der Kreuz oder bei schaukeligen raumen Kursen, da dann Sindbad (mein Autopilot) nervt und sich quält. Deswegen werde ich ja auch so böse, wenn der Wind nicht passt. Gerade hier in diese einmalige Natur gehört einfach kein Motor. Das passt nach wiederum besser nach Sardinien und St. Tropez.