Dienstag, 22. März 2016

Beinahekollision beim Filmdreh


Was hier so lässig aussieht, war in Wahrheit ganz schön eng. Mein Kameramann Tom war vor Kalifornien in Schleswig-Holstein (ja, der Ort heisst dort wirklich so) mit allem Equipment auf das Segelboot eines Freundes umgestiegen, denn ich wollte unbedingt ein paar Szenen vom anderen Boot aus haben. Das Umsteigemanöver hatte dann erst im zweiten Anlauf geklappt, denn es stand gut ein Meter Welle und es war ziemlich tricky bei den Bedingungen zum Übersteigen längsseits zu gehen. Wir hatte beide das Groß stehen lassen um das Rollen etwas zu dämpfen, gingen sehr hoch an den Wind und ich benutzte die Maschine um die Geschwindigkeitsdifferenz auszugleichen. Dazu hatte ich dann noch ordentlich Fender aussenbords gehängt. Etwas gerummst hat es trotzdem, aber Tom war mit einem beherzten Schritt drüben.

Teils unter Pinnenpilot stand ich dann "einhandseglertypisch" auf dem Vorschiff, teils fuhr ich diverse Manöver um das Kameraschiff herum. Wir hatten uns nur vorher nicht weiter abgesprochen, so das Michel auf dem Kameraboot einfach immer brutal Kurs hielt, um der Kamera gerecht zu werden. In der Situation im Video wollte ich den Butterfly nicht aufgeben und dachte, das Michel schon noch etwas nachgibt, aber er hielt genau Kurs und dieser wäre dann fast in einer Kollision geendet. Was man also hier nicht sieht, ist mein Spurt ins Cockpit um dann für die Kamera ganz lässig Ruder zu legen. Erst danach wurde uns bewusst, das es verdammt knapp gewesen war. Es wurde daher auch die letzte Szene des Drehs und ich holte Tom zurück an Bord. Dieses Manöver klappte dafür dann aber perfekt. Touch and Go!