Montag, 31. Juli 2017

Sommertour Tage 3,4 und 5 - Eckernförde und Laboe


Das Video zum Blogbeitrag


Heute war für mich zunächst Hafentag, dann der Auftritt im Spieker in Eckernförde geplant. So vergammelte ich dann auch den Tag an Bord, schrieb das Programm für den Abend und ging noch einmal einige der neuen Songs durch. Um 1600h liefen dann Andreas und Stefanie von meinem Label woold records ein. Sie sind ja drei Tage zuvor aus Boltenhagen weggesegelt, damit wir gemeinsam die Tour mit zwei Booten entlang der Ostseeküste fahren. Nach einem großen Hallo, gingen wir dann in den Spieker, denn Dara und meine Frau Merih waren aus Hamburg eingetroffen. Dara war den Tag zuvor noch so erkältet, dass der Auftritt fraglich war, hatte sich aber zum Glück in der Nacht einigermaßen erholt. Nach dem üblichen Aufbau und Soundcheck ließen wir es uns noch bei einer Runde Fischbrötchen gut gehen, während sich die Location füllte. Ich freute mich sehr über ein paar bekannte Gesichter, die ich im Laufe meiner Segelkarriere so kennengelernt habe. Dann fing auch schon der Auftritt an, und es war einer der schönsten Auftritte, die ich mit meinem Programm hatte. Das Publikum saugte meine Geschichten und die Musik förmlich auf, hörte sehr aufmerksam zu und sang am Ende auch bei einigen Songs mit. Diese Nähe zum Publikum hat man nur in diesen kleinen Clubs und ich wünsche dem Spieker weiterhin so großartige Gäste, damit ich dort noch weitere Auftritte machen kann. Nach dem Ende des Konzertes stellte der Wirt Thomas noch einmal leckere Brote auf den Tisch und wir klönten noch eine ganze Weile, bevor es zum Feierabendwein auf Andis Boot ging. Schon praktisch so eine Hafentournee.




Auftritt im Spieker (danke an Jock für die Bilder)

Am nächsten Morgen brachen wir dann nach einem entspannten Frühstück gegen Mittag auf um die paar Meilen nach Laboe zu segeln. Mit achterlichem Wind von 3 Bft., Sonne nach einem Regenschauer und einem Butterfly wurde es ein sehr schöner Törn. 


Auf dem Weg nach Laboe

In Laboe war eine 18 Meter Box extra für mich reserviert. Die Vorteile des "Ruhms". Ich hatte zum Glück meine Achterleinen schon verlängert und konnte mein im Verhältnis zur Box winziges Boot gut vertäuen. Im Hafen warteten schon Freund und Trommler Basti mit Familie, sowie mein Kumpel Michel. Doch vor der Begrüßung wurde ich schon auf das Nachbarboot gerufen. Es bestand Interesse an meiner CD und ich verkaufte direkt zwei Exemplare gefolgt von einer Besichtigung eines großen Katamarans. Sofort entstanden Reisepläne in die Karibik, bis mich am Steg die Realität wieder einholte. Danach erst einmal gemeinsames Mittagessen beim schön gelegenen Italiener in der Marina. Danach begrüßten wir dann Irma und Lutz vom Skippers Place Laboe, unsere Gastgeber der morgigen Sommerparty.

Eingang mit Tourplakat :-)

Zwei wahre Wirbelwinde und supernette Menschen. Sie haben Ostern in Laboe einen Zubehörshop eröffnet. Es gibt hier aber nicht nur Schäkel und Sika, sondern jede Menge Mode, Getränke und einige Lebensmittel. Alles was das Skipperherz begehrt. Sie führen den Laden mit echter Leidenschaft und besorgen beinahe rund um die Uhr, alles was man als Segler so brauchen könnte. Sie hatten uns für ihre Sommerparty gebucht und waren gerade beim Aufbau der Bühne und Zelte. Es verspricht ein toller Abend zu werden. Michels Frau lieh mir dann noch zum Einkaufen ihr Auto und ich konnte endlich meine Vorräte auffüllen. Der Abend klang dann wieder in fröhlicher Runde beim Italiener aus und um Mitternacht lag ich dann in der Koje. 

Sonnenuntergang in Laboe

Der nächste Tag verlief mit in Ruhe frühstücken und Auftrittsvorbereitungen. Wir spielten ja abends in großer Besetzung mit BiggsBSonic und Tilman, also musste ich mir noch ein passendes Programm überlegen. Und es fing an zu regnen und zu stürmen. Unser als Bühne vorgesehener Pavillion soff ab und wir bauten noch einmal konsequent um. Geschützt von Zeltdach und Seitenwänden konnte uns und der Technik nun nichts mehr passieren. Lutz behielt dabei super die Nerven, da gibt es ganz andere Veranstalter, die der Realität nicht ins Auge sehen können und wollen. Es sollte ja eine Sommerparty werden und Regen und Sturm könnten einen da schon bervös machen. Aber wie sagt man im Norden?
Das bisherige Motto unser Tour
Dann trudelten auch schon unser Transporter mit Dara und meiner Frau ein und wir begannen mit dem Aufbau der heute recht großen Technik. Später kamen dann Karsten und Basi sowie Tilman hinzu und wir machten Soundcheck bis kurz nach 1600h. Da wir keinen Techniker haben, mache ich das dann als halbwegs erfahrener Tontechniker immer selbst. Bei der Menge an Musikern und den Wetterverhältnissen war ich dann danach auch schwer gestresst und maulig. Aber der Sound war gut und wir gingen alle zusammen wieder zu dem Italiener am Wasser. Und hier geschah etwas Magisches. Eben noch müde und genervt, schaue ich in die Runde und sehe MEINE Band. Ohne mein Album, meine Reise und die Single "Ich geh segeln" säßen wir alle jetzt nicht hier. Ich bin glücklich das ich so tolle Freunde und Mitmusiker habe und das mein Label das alles aus dem Boden gestampft hat. Ein sehr schönes Gefühl!! Die Restaurantrunde geht dann auf mich, als kleines Dankeschön für alle. Um 1800h beginnt das Konzert, der Regen hat sich verzogen und die Sonne scheint wunderbar vom Himmel. Wie bei bisher allen Auftritte. Dankeschön nach dort oben! Die Show kommt so gut an, das Lutz uns direkt überredet noch eine Stunde länger zu spielen. Angesichts unserer Nachtfahrtpläne und dem kranken Dara keine leichte Entscheidung, aber wir machen mit. Bombenstimmung bis zum Ende. Und Irma und Lutz sind dabei keine Gastronomen sondern verkaufen Zubehör und Mode. Da kann sich bestimmt der eine oder andere Shop mal eine Scheibe von abschneiden.
Auslaufen in die sinkende Sonne
Um ca. 2200h heißt es dann für uns Leinen los, obwohl Irma uns in bester Feierlaune nicht gehen lassen wollte, in eine sehr abenteuerliche Nachtfahrt nach Heiligenhafen, die bis in die frühen Morgenstunden dauern wird. Doch davon in der nächsten Folge.



26.07.2017
Eckernförde - Laboe
11sm
10sm unter Segeln
Gesamtstrecke: 55sm 

Ahoi sagt euer Sailing Bassman!

Mittwoch, 26. Juli 2017

Sommertour Tag 2 - Von Damp nach Eckernförde




Der Törn von Damp nach Eckernförde fing gar nicht gut an. Nach langem Frühstück beim Bäcker und heißer Dusche (beides Dinge, die ich an Damp mag) zog ich mich wasserdicht an. Denn es schüttete und stürmte recht fürchterlich. Da mein Kurs aber mehr oder weniger vor dem Wind bis Eckernförde liegt (bei NO 5-6Bft.), machte ich mir da nicht viel Gedanken. Doch kurz vor Ausfahrt aus dem Hafen passierte es dann. Eine sehr kräftige und langanhaltende Bö drückt mein Boot immer weiter nach Steuerbord. Ich gebe mehr Gas und lege Gegenruder. Ohne spürbares Resultat. Ich kann machen was ich will, aber das Boot nimmt weder mehr Fahrt auf noch lässt es sich nach Steuerbord lenken. Was nun? Viel Platz habe ich nicht. Ich weiß, gar nicht wie viele Gedanken man gleichzeitig haben kann, aber auf jeden Fall nicht genug. Fock raus? Wird nix, zu sehr gegenan um rechtzeitig in Fahrt zu kommen. Außenborder? Dauert zu lange. Rückwärts einkuppeln, Leerlauf, vorwärts einkuppeln? Gemacht, jedoch ohne Erfolg. Und da sind es dann auch schon nur noch 3 Meter bis die Kaimauer des Rettungskreuzers (zum Glück in anderer Mission unterwegs) bedacht werden muss. Ich schmeiße noch alle drei Fender über die Reling (zum Glück nicht verstaut!) und mich zwischen Boot und Kai. Knirscht trotzdem, und die Fender hängen zu tief. Aber wenigstens erst einmal angekommen. An den Anker habe ich nicht gedacht…zu wenig Gehirnkapazität.


 Das Video zum Reisebericht
 
Und jetzt? Der Wind drückt mich satt gegen die Mauer. Erst Mal gut abfendern und vertäuen, damit ich mir das Boot nicht kaputt mache. Dann, fiese Entscheidung in strömendem Regen und Wind, ab ins Wasser. Mit Neopren ich Memme, aber naja. Ich tauche zum Propeller. Etwas Seegras zu sehen, aber ansonsten alles gut. Habe ich ja auch gerade erst gereinigt. Wieder raus und ein Blick in den Motorraum zur Welle. Dreht! Ich gebe Gas und das Boot drückt in die Achterleine. Sehr, sehr merkwürdig. Entweder Seegras in der Schraube und nun weg, oder die Bö war wirklich so stark das meine 10 PS nicht reichten? Ich will weiter, am liebsten direkt in Neopren. Aber ich ziehe mich um. Im Regen. Nasse Socken, nasses T-Shirt, nasse Unterhose. Egal. Weg hier. Eindampfen Vorspring wäre das geeignete Manöver. Macht einhand wenig Freude. Also einkuppeln und kräftig abdrücken. Passt. Der Motor schiebt wieder. Ich rolle direkt etwas Fock aus, und komme sicher durch die Ausfahrt. Mich empfängt zwar eine stramme Welle, aber als Groß und Fock erstmal stehen, kehrt langsam Ruhe ein. Alles unter Deck ist nass und ich etwas daneben. 

 Safe and sound in Eckernförde

Der Rest des Weges ist Routine. Sperrgebiet umfahren und ab bis ans Ende der Bucht. Dieses Mal checke ich den Motor etwas früher als üblich. Läuft. Im Hafen sind bei dem Wetter alle Plätze belegt. Aber kreatives Anlegen kenne ich noch auch Schweden, und so findet sich schnell noch ein Platz. Sieben Stempel in meiner Marina Karte lassen mich diese Nacht umsonst hier liegen. Schön. Der Ort ist wie immer nett, mein Plakat hängt am „Spieker“. Dem Auftritt dort steht nichts im Wege.


25.07.2017
Damp – Eckernförde
9sm
8sm unter Segeln
Gesamtstrecke: 44sm 

Ahoi sagt euer Sailing Bassman!