Die geplante Route
Tour TV - Folge 3 - Das Video zum Blogbeitrag
Für den geplanten Törn meiner Sommertour muss mein Boot
in Ordnung sein. Flensburg, Usedom und zurück; da kommen schon einige Meilen
zusammen und die Ostsee hält auch immer einiges an Überraschungen bereit.
Grundsätzlich schiebe ich keine Arbeiten am Boot auf. Wenn ich einen Defekt
feststelle, wird dieser sofort behoben. Ich glaube, dass viele Unfälle auf See
aus einer Verkettung von Umständen entstehen, und nie nur eine Ursache haben.
Je weniger Möglichkeiten ich dem Schicksal also biete, desto sicherer bin ich
unterwegs. Daher bin ich nun 10 Tage vor meiner Abfahrt noch einmal zu meinem
Boot gefahren um ein paar letzte Dinge auszubessern, und um noch einmal alles
zu checken.
Punkt 1: Wassereinbruch. In letzter Zeit war häufiger
recht viel Wasser in der Bilge. Zum Glück Süßwasser. Ich hatte daraufhin das
ganze Boot abgesucht und festgestellt, dass der Schlauch des Ablaufes einer
Sitzbank im Cockpit sich gelöst hatte. Das erklärte natürlich das viele Wasser
nach starken Regenfällen. Ich hatte das dann repariert, war aber seitdem nicht
mehr auf dem Boot. Und es gab ja gerade in den ersten Julitagen sehr starke
Regenfälle an der Ostsee. Ein wenig unruhig geht mein Blick dann auch als
erstes in die Bilge, aber die ist bis auf ein wenig Restwasser trocken. Es gibt
ein, zwei Stellen an den Fenstern und an der Backskiste, die etwas Wasser
durchlassen. Das kenne ich, das ist normal, das kann erst einmal so bleiben.
Damit ist meine größte Sorge auch bereits behoben.
Punkt 2: Die oberen Relingsdrähte des Seezauns sind altersschwach.
Die Ummantelung des Drahtes löst sich überall und scheuert an meiner Fockschot.
Diese sieht daher auch schon etwas angenagt aus. Und wer weiß, ob der Draht
überhaupt noch stabil ist, wenn man sich dagegen lehnt oder fällt? Hier geht es
auch um meine Sicherheit. Ich habe mir deshalb ein Set zum Austausch der Drähte
gekauft. Der Durchmesser des Drahtes ist größer und auch die Ummantelung
dicker, aber zu meiner Erleichterung passt er genau durch die Augen der
Relingsstützen. Die Montage ist recht einfach. Lediglich das notwendige Kürzen
der Drähte mit einer Eisensäge klappt nicht, da das Sägeblatt nach 30 Sekunden
aufgibt. Die Flex hat diese Probleme nicht. Der Draht wird auf die richtige
Länge gebracht und in den Spannern mit drei Inbusschrauben fixiert. Sieht
solide und vor allem schön neu aus. Das sollte erstmal wieder einige Jahre
halten.
Punkt 3: Das Holz an den Handläufen an Deck und Pinne zeigt
ein paar trockene Stellen. Ich streiche alles mit Le Tonquinois nach. Erledigt.
Punkt 4: Das Unterwasserschiff. Mein Boot ist ja im
Winter im Wasser geblieben und ich habe kein neues Antifouling gestrichen. Also
zwänge ich mich in meinen Neoprenanzug, die Ostsee ist immer noch sehr kalt,
und gehe auf Tauchstation. Und in der Tat ist auch schon jede Menge Bewuchs am
Rumpf zu sehen. Der wird erst einmal mit einem Schrubber entfernt. Auch die
schon etwas größeren und ausgedehnteren Bewuchsstellen am Kiel. Das bremst
alles nur. Anstrengend ohne Flaschen und Schnorchel. Dann muss ich noch
Seepocken und anderes Gedöns am Propeller entfernen, der verliert schon wieder
seine Form und vor zwei Jahren hatte ich damit einmal große Probleme, als ich
bei der stürmischen Ausfahrt aus der Schlei plötzlich keinen Schub mehr hatte.
Aber jetzt sollte auch das wieder für ein paar Wochen halten.
Damit wären die letzten Punkte auf meiner Liste erledigt.
Lediglich das Kabel zum Horn scheint defekt, aber dafür habe ich ja meine
Vuvuzela im Schapp. Nun noch Diesel und Benzin bunkern, den Wassertank füllen,
die Akkus aufladen und die Reise kann beginnen. Noch 10 Tage bis zur Abfahrt
und das Gefühl eines technisch gesunden Bootes ist dabei sehr wertvoll.
„Ich
geh‘ segeln“
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