Freitag, 14. Juli 2017

Tour TV - Episode 3 - Die Vorbereitung des Bootes für die Sommerpromotour



Die geplante Route

 Tour TV - Folge 3 - Das Video zum Blogbeitrag

Für den geplanten Törn meiner Sommertour muss mein Boot in Ordnung sein. Flensburg, Usedom und zurück; da kommen schon einige Meilen zusammen und die Ostsee hält auch immer einiges an Überraschungen bereit. Grundsätzlich schiebe ich keine Arbeiten am Boot auf. Wenn ich einen Defekt feststelle, wird dieser sofort behoben. Ich glaube, dass viele Unfälle auf See aus einer Verkettung von Umständen entstehen, und nie nur eine Ursache haben. Je weniger Möglichkeiten ich dem Schicksal also biete, desto sicherer bin ich unterwegs. Daher bin ich nun 10 Tage vor meiner Abfahrt noch einmal zu meinem Boot gefahren um ein paar letzte Dinge auszubessern, und um noch einmal alles zu checken.

Punkt 1: Wassereinbruch. In letzter Zeit war häufiger recht viel Wasser in der Bilge. Zum Glück Süßwasser. Ich hatte daraufhin das ganze Boot abgesucht und festgestellt, dass der Schlauch des Ablaufes einer Sitzbank im Cockpit sich gelöst hatte. Das erklärte natürlich das viele Wasser nach starken Regenfällen. Ich hatte das dann repariert, war aber seitdem nicht mehr auf dem Boot. Und es gab ja gerade in den ersten Julitagen sehr starke Regenfälle an der Ostsee. Ein wenig unruhig geht mein Blick dann auch als erstes in die Bilge, aber die ist bis auf ein wenig Restwasser trocken. Es gibt ein, zwei Stellen an den Fenstern und an der Backskiste, die etwas Wasser durchlassen. Das kenne ich, das ist normal, das kann erst einmal so bleiben. Damit ist meine größte Sorge auch bereits behoben.

Punkt 2: Die oberen Relingsdrähte des Seezauns sind altersschwach. Die Ummantelung des Drahtes löst sich überall und scheuert an meiner Fockschot. Diese sieht daher auch schon etwas angenagt aus. Und wer weiß, ob der Draht überhaupt noch stabil ist, wenn man sich dagegen lehnt oder fällt? Hier geht es auch um meine Sicherheit. Ich habe mir deshalb ein Set zum Austausch der Drähte gekauft. Der Durchmesser des Drahtes ist größer und auch die Ummantelung dicker, aber zu meiner Erleichterung passt er genau durch die Augen der Relingsstützen. Die Montage ist recht einfach. Lediglich das notwendige Kürzen der Drähte mit einer Eisensäge klappt nicht, da das Sägeblatt nach 30 Sekunden aufgibt. Die Flex hat diese Probleme nicht. Der Draht wird auf die richtige Länge gebracht und in den Spannern mit drei Inbusschrauben fixiert. Sieht solide und vor allem schön neu aus. Das sollte erstmal wieder einige Jahre halten.


Punkt 3: Das Holz an den Handläufen an Deck und Pinne zeigt ein paar trockene Stellen. Ich streiche alles mit Le Tonquinois nach. Erledigt.

Punkt 4: Das Unterwasserschiff. Mein Boot ist ja im Winter im Wasser geblieben und ich habe kein neues Antifouling gestrichen. Also zwänge ich mich in meinen Neoprenanzug, die Ostsee ist immer noch sehr kalt, und gehe auf Tauchstation. Und in der Tat ist auch schon jede Menge Bewuchs am Rumpf zu sehen. Der wird erst einmal mit einem Schrubber entfernt. Auch die schon etwas größeren und ausgedehnteren Bewuchsstellen am Kiel. Das bremst alles nur. Anstrengend ohne Flaschen und Schnorchel. Dann muss ich noch Seepocken und anderes Gedöns am Propeller entfernen, der verliert schon wieder seine Form und vor zwei Jahren hatte ich damit einmal große Probleme, als ich bei der stürmischen Ausfahrt aus der Schlei plötzlich keinen Schub mehr hatte. Aber jetzt sollte auch das wieder für ein paar Wochen halten.

Damit wären die letzten Punkte auf meiner Liste erledigt. Lediglich das Kabel zum Horn scheint defekt, aber dafür habe ich ja meine Vuvuzela im Schapp. Nun noch Diesel und Benzin bunkern, den Wassertank füllen, die Akkus aufladen und die Reise kann beginnen. Noch 10 Tage bis zur Abfahrt und das Gefühl eines technisch gesunden Bootes ist dabei sehr wertvoll.   


„Ich geh‘ segeln“

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