Der Törn
von Damp nach Eckernförde fing gar nicht gut an. Nach langem Frühstück beim
Bäcker und heißer Dusche (beides Dinge, die ich an Damp mag) zog ich mich
wasserdicht an. Denn es schüttete und stürmte recht fürchterlich. Da mein Kurs
aber mehr oder weniger vor dem Wind bis Eckernförde liegt (bei NO 5-6Bft.),
machte ich mir da nicht viel Gedanken. Doch kurz vor Ausfahrt aus dem Hafen
passierte es dann. Eine sehr kräftige und langanhaltende Bö drückt mein Boot
immer weiter nach Steuerbord. Ich gebe mehr Gas und lege Gegenruder. Ohne
spürbares Resultat. Ich kann machen was ich will, aber das Boot nimmt weder
mehr Fahrt auf noch lässt es sich nach Steuerbord lenken. Was nun? Viel Platz
habe ich nicht. Ich weiß, gar nicht wie viele Gedanken man gleichzeitig haben
kann, aber auf jeden Fall nicht genug. Fock raus? Wird nix, zu sehr gegenan um
rechtzeitig in Fahrt zu kommen. Außenborder? Dauert zu lange. Rückwärts
einkuppeln, Leerlauf, vorwärts einkuppeln? Gemacht, jedoch ohne Erfolg. Und da sind
es dann auch schon nur noch 3 Meter bis die Kaimauer des Rettungskreuzers (zum
Glück in anderer Mission unterwegs) bedacht werden muss. Ich schmeiße noch alle
drei Fender über die Reling (zum Glück nicht verstaut!) und mich zwischen Boot
und Kai. Knirscht trotzdem, und die Fender hängen zu tief. Aber wenigstens erst
einmal angekommen. An den Anker habe ich nicht gedacht…zu wenig
Gehirnkapazität.
Das Video zum Reisebericht
Und jetzt?
Der Wind drückt mich satt gegen die Mauer. Erst Mal gut abfendern und vertäuen,
damit ich mir das Boot nicht kaputt mache. Dann, fiese Entscheidung in
strömendem Regen und Wind, ab ins Wasser. Mit Neopren ich Memme, aber naja. Ich
tauche zum Propeller. Etwas Seegras zu sehen, aber ansonsten alles gut. Habe
ich ja auch gerade erst gereinigt. Wieder raus und ein Blick in den Motorraum
zur Welle. Dreht! Ich gebe Gas und das Boot drückt in die Achterleine. Sehr,
sehr merkwürdig. Entweder Seegras in der Schraube und nun weg, oder die Bö war
wirklich so stark das meine 10 PS nicht reichten? Ich will weiter, am liebsten
direkt in Neopren. Aber ich ziehe mich um. Im Regen. Nasse Socken, nasses
T-Shirt, nasse Unterhose. Egal. Weg hier. Eindampfen Vorspring wäre das
geeignete Manöver. Macht einhand wenig Freude. Also einkuppeln und kräftig
abdrücken. Passt. Der Motor schiebt wieder. Ich rolle direkt etwas Fock aus,
und komme sicher durch die Ausfahrt. Mich empfängt zwar eine stramme Welle,
aber als Groß und Fock erstmal stehen, kehrt langsam Ruhe ein. Alles unter Deck
ist nass und ich etwas daneben.
Safe and sound in Eckernförde
Der Rest
des Weges ist Routine. Sperrgebiet umfahren und ab bis ans Ende der Bucht.
Dieses Mal checke ich den Motor etwas früher als üblich. Läuft. Im Hafen sind
bei dem Wetter alle Plätze belegt. Aber kreatives Anlegen kenne ich noch auch
Schweden, und so findet sich schnell noch ein Platz. Sieben Stempel in meiner
Marina Karte lassen mich diese Nacht umsonst hier liegen. Schön. Der Ort ist
wie immer nett, mein Plakat hängt am „Spieker“. Dem Auftritt dort steht nichts
im Wege.
25.07.2017
Damp – Eckernförde
9sm
8sm unter
Segeln
Gesamtstrecke: 44sm
Gesamtstrecke: 44sm
Ahoi sagt
euer Sailing Bassman!