Es waren nicht die
neuen Yachten oder aktuelle elektronische Geräte. Keine noch wasserdichteren Klamotten oder
aufblasbare Plattformen. Während meines monatelangen Segelsommers 2014 hatte
ich an Bord eigentlich nichts vermisst. Zwei Segel und ein Motor waren alles
was ich brauchte um von einem Ort zum Nächsten zu kommen. Der Reiz lag nicht in
der Technik, sondern in der Reise. Nicht in der Geschwindigkeit, sondern
in der Vielfalt der Eindrücke. Eine
Weltreise mit dem Auto lebt ja auch nicht vom Modell des Fahrzeugs, sondern vom
unterwegs Erlebten. Hauptsache die Kiste
läuft. Oder, wie in meinem Fall: Hauptsache die Kiste segelt. Vieles an
mitgeschlepptem Zubehör habe ich sowieso nie benötigt, denn es braucht wirklich
nicht viel um von Bucht zu Bucht zu gelangen. Die Freiheit zu genießen. Mit
anderen Seglern zu plaudern. Und nicht nur einhand Technik spazierenzufahren. Anders gesagt, ich hatte wirklich alles was ich
brauchte. Vor allem Gesundheit...
Bei den größeren auf der Messe ausgestellten Booten denke ich nun mittlerweile sofort an die Kosten von Liegeplatz und Winterlager, Technikausfälle oder an die Schwierigkeiten überhaupt einen Liegeplatz zu bekommen. Bei neuer Elektronik daran, dass ich sie wie vieles andere auch nie wirklich brauchen werde. Und durchgefroren und durchnässt war ich auch nie. Was also wollte ich dann überhaupt auf der Messe und was sollte mich dort so wahnsinnig beeindrucken? Denn einfach ohne Plan auf eine Messe zu fahren führt, wie man auch in einigen Postings lesen kann, eher zu Frust...
Zunächst einmal wollten wir uns einfach locker mit den Gründern und einigen Autoren des Verlages millemari. treffen. Auch dazu braucht man nur einen Tisch, einen Kaffee und gleich hört die spannendsten Geschichten unterschiedlichster Segler. Allemal spannender als die Verkaufsveranstaltungen an den Bühnen. Und man trifft auf Menschen, die einen mehr beeindrucken als es jede Superyacht jemals könnte. In meinem Fall hieß dieser Mensch Marc Naumann. Wir hatten nur wenig Zeit ein paar Sätze zu wechseln, aber diese haben mich so nachhaltig beeindruckt, das ich nach unserem Gespräch nichts mehr auf der Messe verloren hatte, und mich spontan entschied statt Geld in weiteres unnötiges Zubehör zu investieren, lieber an die von Marc gegründete Organisation „Segelrebellen“ zu spenden.
Bei den größeren auf der Messe ausgestellten Booten denke ich nun mittlerweile sofort an die Kosten von Liegeplatz und Winterlager, Technikausfälle oder an die Schwierigkeiten überhaupt einen Liegeplatz zu bekommen. Bei neuer Elektronik daran, dass ich sie wie vieles andere auch nie wirklich brauchen werde. Und durchgefroren und durchnässt war ich auch nie. Was also wollte ich dann überhaupt auf der Messe und was sollte mich dort so wahnsinnig beeindrucken? Denn einfach ohne Plan auf eine Messe zu fahren führt, wie man auch in einigen Postings lesen kann, eher zu Frust...
Zunächst einmal wollten wir uns einfach locker mit den Gründern und einigen Autoren des Verlages millemari. treffen. Auch dazu braucht man nur einen Tisch, einen Kaffee und gleich hört die spannendsten Geschichten unterschiedlichster Segler. Allemal spannender als die Verkaufsveranstaltungen an den Bühnen. Und man trifft auf Menschen, die einen mehr beeindrucken als es jede Superyacht jemals könnte. In meinem Fall hieß dieser Mensch Marc Naumann. Wir hatten nur wenig Zeit ein paar Sätze zu wechseln, aber diese haben mich so nachhaltig beeindruckt, das ich nach unserem Gespräch nichts mehr auf der Messe verloren hatte, und mich spontan entschied statt Geld in weiteres unnötiges Zubehör zu investieren, lieber an die von Marc gegründete Organisation „Segelrebellen“ zu spenden.
Marc / Foto: Segelrebellen
Marc erkrankte
in den Jahren 2010 und 2012 an einem Hirntumor. Das Segeln wurde während der langen
Therapie sein Anker und seine Perspektive für die Zukunft. So war er alleine in
2014 gute 15 Wochen Segeln. Damit wurde sein Traum zum Mittelpunkt seines
Lebens. Mit den von ihm im Sommer/Herbst 2014 gegründeten „Segelrebellen“ will
er nun seine Erfahrungen aus der positiven Wirkung des Segelns weitergeben und
dabei auf die speziellen Bedürfnisse und Erwartungen von jungen an Krebs
erkrankten Erwachsenen eingehen. Lest dazu einfach einmal seine Geschichte auf
der Website der „Segelrebellen“:
Marc schreibt, dass es eigentlich keine traurige sondern eine motivierende Geschichte wäre. Vor allem für andere vom Krebs betroffene Menschen. Die gegen die Krankheit rebellieren. Die die krankmachende Umgebung an Land gegen ein Leben auf See und in der Natur tauschen. Sich zurückbesinnen auf sich selbst und die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Auf einem Boot mit anderen Betroffenen, die nicht wissen was die Zukunft bringen wird und ob und wann man diese Mitsegler wiedersieht. Beim Schreiben dieser Zeilen bekomme ich Gänsehaut; kenne ich doch selbst genug Betroffene und die damit einhergehende, meist brutale Veränderung des Lebens und der Sichtweise darauf. Und überdenke dabei auch wieder einmal meine Prioritäten neu. Und verzichte auf ein neues Zubehör um lieber einem an Krebs erkrankten Menschen eine Segelreise zu ermöglichen.
Foto: Segelrebellen
Ich zitiere dazu von der Website der „Segelrebellen“:
Als gemeinnützige
Organisation wollen wir die Situation von Krebsbetroffenen während und nach der
Therapie nachhaltig verbessern. Die Segelreisen verbessern die psychosoziale
Situation nachhaltig, und unsere Teilnehmer kommen mit neuem Selbstbewusstsein
und einer positiven Perspektive wieder zurück. Um unser Ziel zu erreichen, sind
wir auch auf Deine Unterstützung durch Spenden angewiesen. Mehr als zwei
Drittel der Teilnehmer könnte ohne finanzielle Unterstützung nicht mitsegeln.
Marc hatte dabei
nicht viel über sich und seine Situation erzählt. Unser Gespräch drehte sich um
den Yachtmaster Offshore und dessen Zweck. Erst darüber kamen wir dann zu den „Segelrebellen“.
Seine ruhige und gelassene Art mit der Krankheit umzugehen und daraus etwas Neues
und so Nützliches entstehen zu lassen haben mich extrem beeindruckt. Nebenbei
erwähnte er dann noch, dass er erst in den nächsten Tagen die Ergebnisse eines
Nachtests erhalten würde, der zeigen wird, ob er die Krankheit wirklich besiegt
hat. Ich drücke dir fest beide Daumen, Marc!