Basierend auf den Erfahrungen meines langen Segelsommers in 2014 habe ich hier einmal ein paar Tipps zum Segeln in Schweden in alphabetischer Reihenfolge zusammengestellt. Ich könnte und werde diese wohl noch ständig erweiteren, doch auf meiner Festplatte nützen sie niemanden etwas...also erst einmal ab ins Netz damit. Ich hoffe es hilft dem einen oder anderen bei der Reisevorbereitung. Anregungen und Fragen sind stets willkommen!
Dinghi: In den Ankerbuchten beinahe ein
Muss, sollte man es in Schweden auf jeden Fall dabei haben. Den Außenborder
habe ich nicht gebraucht, die Distanzen sind dann doch meistens eher gering.
Duschen: Meist wurden hier vom Automaten 5
Kronen Stücke verlangt, teils gab es aber auch keine Automaten und das Duschen
waren frei. Bis auf ganz wenige Ausnahmen (meist die teuren Großstadthäfen)
immer sauber.
Einkaufen: Es gibt fast überall gut sortierte
Supermärkte die oft bis 22:00h geöffnet sind. In größeren Städten gibt es in
Schweden auch Lidl-Filialen, in denen der Großeinkauf sehr viel günstiger ist
als in den schwedischen Geschäften. Es gibt viele gut sortierte Filialen der ICA Kette. Das Preisniveau entspricht unserem EDEKA, die Qualität aber auch.
Fahrradverleih: Von sehr günstig bis sehr teuer; von privat bis professionell ist alles vorhanden.
Hafengebühr: Im Gegensatz zu Dänemark gibt es
fast überall noch Hafenmeister. Hier muss man bei späterer Ankunft dann andere
Lieger nach dem Code für die Sanitäranlagen fragen, oder die oft angegebene
Telefonnummer des Hafenmeisters anrufen. Die Hafengebühren bewegen sich im Rahmen
von €15-30.- und sind in der Hochsaison oft höher als davor oder danach. In der Vor- und
Nachsaison ist mancher Hafen zwar geöffnet, aber es ist oft alles verschlossen
und niemand ist zu sehen. Dort war es dann auch nicht möglich eine Gebühr zu
bezahlen.
Hafenführer: Neben den teils auf dem Markt vorhandenen recht guten Hafenführern
(für Buchten und Schärenplätze unverzichtbar) in Deutsch und Englisch gibt es noch
die Website/App
Die
gedruckte Version liegt in vielen Häfen aus. Sehr informativ und vor allem mit aktuellen
Kontaktdaten.
Internet: Es gibt vor Ort in den Supermärkten
sehr günstige PrePaid Internetkarten mit großem Datenvolumen. Beispiel: 10GB
für €19,90.- Ich würde diese immer vor Ort kaufen. Nach Freischaltung der
mitgekauften SIM Card, kann man diese dann überall nach Bedarf wieder aufladen
lassen. Es gibt fast überall einen guten Empfang mit schnellem Internet, selbst
auf den kleinsten Inseln.
Kreditkarten: Auch bei Kreditkartenzahlungen wird
an Automaten (z.B.: Tankstelle) und oft auch an Kassen die PIN Nummer verlangt.
Da das in Deutschland unüblich ist, sollte man sich vor Abreise noch einmal die
PIN ins Gedächtnis rufen.
Liegeplätze: Meistens findet man Heckbojen. In
Kombination mit einem Bojenhaken sind diese enorm praktisch und es können sich
auch zwei Boote eine Boje teilen. Häufig sind auch Boxen mit schwimmenden
Auslegern, die Fender tief genug hängen! Nur in den Großstadthäfen findet man
Mooringleinen und hin und wieder legt man auch längsseits an. In den ganz
kleinen Schärenhäfen legt man mit Heckanker am Steg an. Diese Methode wird auch
oft benutzt um sich noch in feie Lücken, vorwiegend am Stegkopf zu legen. Nicht
gesehen habe ich die im Mittelmeer übliche Art
mit vor Buganker mit dem Heck an den Steg zu gehen. Das ist auch nicht
zu empfehlen, da der felsige Grund oft schnell ansteigt und man sich so das
Ruder beschädigen würde. Auch Päckchenbildung ist eher selten, da man statt
längsseits zu liegen, eben mit Heckanker den Platz besser ausnutzt.
Mücken: Mit Einbruch der Dunkelheit tauchen
sie überall auf. Selten in großen Schwärmen, aber doch immer reichlich. Die
Stiche der recht kleinen Mücken jucken recht stark. Empfehlung: Mückennetze für
alle Luken plus Mückensprays.
Sauna: In vielen Häfen vorhanden, aber selten inklusive. Meistens recht teuer bei Einzelnutzung, da oft die ganze Sauna stundenweise vermietet wird. Ich konnte aber teils spät, wenn alle Gäste verschwunden waren, noch gut mit der Restwärme saunieren.
Seekarten: Die benötigten Kartensätze sind vor
Ort häufig ausverkauft. Daher besser vorher besorgen um nicht teure Einzelblätter
erwerben zu müssen. Für die Schärengebiete hatte ich mir die aktuellsten Karten
besorgt, für nur schnell durchsegelte Gebiete kam ich mit gebrauchten Karten
ebenfalls sehr gut zurecht. In Verbindung mit meinem Tablet samt Software von
Navionics hatte ich stets alles im Griff.
Sonnenschutz: In den Sommermonaten scheint die
Sonne oft rund um die Uhr. Ich habe mich konsequent mit Faktor 30 eingecremt
und bin damit gut zurechtgekommen. Auch Kopfbedeckungen sind sehr wichtig.
Selten habe ich mir ein Bimini gewünscht, da hat die Sonne am Mittelmeer dann
doch mehr Kraft. Wichtig ist auch eine gute polarisierte Sonnenbrille.
Sprache: Lassen Sie den Sprachführer im
Regal. Fast jeder spricht in Schweden sehr gutes Englisch. Einzige Ausnahme:
Der auf Englisch vorgelesene Wetterbericht...
Strom: Die Spannung ist mit 220V wie in
Deutschland und für die Steckdosen benötigt man keinen Adapter. In den Häfen
findet man fast immer den bekannten blauen 3-poligen Anschluss, seltener auch
einfach Schukosteckdosen. Manchmal können die Wege jedoch weit sein, also genügend
Kabelmeter einpacken. In der Hochsaison hilft ein Y-Adapter um Anschluss zu
finden.
Tankstellen: Aufgrund der großen Motorbootdichte
in Schweden gibt es recht viele Bootstankstellen. Es lohnt aber der Weg zu den
wesentlich günstigeren Straßentankstellen. Siehe Hafenführer.
Tiden: Auch in den Gewässern der Ostsee sind die Gezeiten zu bemerken. Wasserstände und Strömungen werden davon beeinflusst. Dazu kommen dann noch Wasserstandsveränderungen durch Windsituationen. Fazit: Die Angaben in der Seekarte sollten gerade in flachen Gewässern mit denen des Echolots verglichen werden um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Tiden: Auch in den Gewässern der Ostsee sind die Gezeiten zu bemerken. Wasserstände und Strömungen werden davon beeinflusst. Dazu kommen dann noch Wasserstandsveränderungen durch Windsituationen. Fazit: Die Angaben in der Seekarte sollten gerade in flachen Gewässern mit denen des Echolots verglichen werden um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Toiletten: Nur in den kleineren Schärenhäfen
häufig Plumpsklos mit Deckel, die aber nicht so schlimm waren wie befürchtet.
Auf jeden Fall besser als die bekannten Dixi-Klos.
Waschen: In den Hafengebühren ist recht oft
die Benutzung von Waschmaschine und Trockner enthalten. Teilweise gibt es jedoch
auch Bezahlautomaten.
Wasser: Eigentlich überall gut zu bekommen.
In den Schärengebieten wurde es aber manchmal schwierig und eine regelrechte
Jagd nach dem Wasser setzte ein. Es gibt dann auch teils hohe Literpreise, die
zu entrichten sind. Faustregel: Den Tank immer randvoll auffüllen, wenn es
irgendwo geht und faltbare Kanister für Trinkwasser einpacken.
Wetterbericht: Über Internet. Bewährt hat sich für
mich
dieser Bericht wird auch zweimal am Tag über UKW
ausgestrahlt, nach Ankündigung auf Kanal 16.
WLAN: Ist in allen größeren Häfen
Standard, jedoch nicht immer sehr schnell.
Zecken: Südschweden gilt als
Zeckenwarngebiet. Ich habe mir in der Apotheke eine Zange zur Entfernung
besorgt. Dort wurde mir aber gesagt, das die Apothekerin plus ihre Bekannten
noch nie einen Zeckenbiss hatten und die Situation wohl nicht so dramatisch
wäre. Mich hat dort auch nichts gebissen, aber barfuss durchs hohe Gras würde
ich auch nicht laufen wollen. Bedingt durch den meist felsigen Untergrund
passiert das auch eher selten. Ich denke, es geht mehr um die echten Wälder in
Südschweden.