Samstag, 23. August 2014

Das Boot Camp zum Perfektionisten


Warum geht eigentlich an Bord stets alles schief was schief gehen kann? Kennt ihr das auch oder ist das mein Schicksal? Sobald ich etwas nicht einhundertprozentig mache, beisst es mich bei nächster Gelegenheit in den Hintern. Und zwar nicht vielleicht, sondern garantiert. Mache ich einen schlampigen Knoten...geht der beim Festmachen auf. Packe ich etwas nicht sorgfältig weg...kommt eine Windboe und macht es kaputt. Liegen nicht alle Leinen immer perfekt aufgeschossen...verheddert sich eine, sobald es drauf ankommt. Ist ein Fender ein Tick zu hoch...bekomme ich darunter Kontakt. Die Liste könnte ich endlos weiterführen, und es liegt ja auch nahe, das Missgeschicke bei dem komplexen Betrien an Bord passieren. Was mich eben nur wundert ist, das sie auch garantiert passieren. Ich könnte ja auch nach dem Anlegen merken "Oh, das war ja lose...na zum Glück nix passiert", aber nix is. Der kleinste Schlendrian wird bestraft, und zwar unausweichlich. Nur bin ich leider gar nich der Typ dafür. Ich bin ja eher so ein "Erstmal machen und dann mal sehen"-Typ, der sich nicht im Vorfeld schon 1.000 Gedanken darüber machen will, was alles passieren KÖNNTE. Aber so läuft das hier nicht...vorsätzliche Entgleisungen werden natürlich doppelt bestraft, nämlich bei viel Wind oder direkt im Anlegemanöver, mit kleinen Vergesslichkeiten kommt man schon etwas leichter davon. Mein Mittel dagegen: Strenge Bordroutine! Vor jedem Ablegen stets die gleichen Handgriffe, ob Leichtwind odere Starkwind, alles wird verstaut, verzurrt, gepackt, geschoren, bereitgelegt, eingestellt, angeschaltet, geprüft, gemessen und was es ncoh so alles gibt. Natürlich ist das dann selten nötig, aber wehe, wie vorhin in der verwinkelt betonnten Ausfahrt, ich schalte den Plotter nicht schon vorher ein, sondern "mache das gleich, wenn ich abgelegt habe". Doch den habe ich leider über Nacht angelassen, der Akku ist leer und er lässt sich erst bei 5% Ladung einschalten. Augen zu und durch...