Jede Reise hat ja ihre Höhepunkte und ihre Tiefpunkte. Meinen Tiefpunkt
hatte ich vor 3 Tagen auf Husarö. Es ist ja nicht immer alles nur
Sonnenschein, daher möchte ich auch einmal darüber berichten. Erst die
Schramme am Mietwagen beim Abholen am Flughafen, dann ein kleiner Ditsch
mangels Fendermasse beim Eindampfen in die Vorspring. Dann der
kränkelnde Diesel und zu guter Letzt: Längsseits Anlegen auf Husarö, der
ganze Steg hat eine Holzkante als Schutz. Der ganze Steg? Nein, bei
einer kleinen Stelle fehlt er, dafür stand hier die Metallhalterung des
abgerissenen Holzes über. In die Lücke rutscht nun also der Fender und
die Metallkante gräbt sich brutal tief in Gelcoat und Laminat. Epoxy
raus und drübergespachtelt, danach Gelcoat schön sauber aufgebracht. 5
Minuten später kommt eine Schärenfähre mit Mordsschwell, das Boot bockt
wie verrückt und ein Fender schiebt sich auf die gespachtelte Stelle und
macht alles zu Matsch.
Genau in diesem Augenblick habe ich mir einen Relaxurlaub irgendwo im Süden gewünscht. All-Inclusive mit nichts anderem zu tun ausser dösen, baden, lesen und essen. Gerade jetzt wo Merih da ist, und ich sowieso irgendwie vom Entdecker- auf den Urlaubsmodus umgeschaltet habe, passiert dieser ganze Mist. Oder eventuell sogar deswegen? Nachlassende Konzentration, übertriebene Lässigkeit und so....Ich habe jedenfalls kaum ein Auge zu gemacht und war so richtig am Boden zerstört und genervt von allem. Mit dem Ausrollen der Fock am nächsten Morgen war zum Glück wieder alles vergessen. Aber ich denke, ich werde es nun doch bewusst ruhiger angehen lassen.