Sonntag, 29. Juni 2014

Should I stay or should I go?


Diese Frage stellt sich mir in letzter Zeit morgens immer häufiger. Die Pflichtmeilen sind geschafft, ich liege gut innerhalb meiner groben Planung und habe absolut keine Eile. Abends nach dem Festmachen überlege ich sowieso nie sofort wie es weitergeht. Das hat immer Zeit bis zum Frühstück....und dann sitze ich da und vergleiche Wind, Karten, Hafenhandbücher, WM-Spielplan und stelle die Optionen zusammen. Am Ende ist es dann meist eine spontane Bauchentscheidung einen Tag zu verlängern und das Nichtstun zu geniessen oder abzulegen und weiterzuziehen. Es gibt allerdings folgende Ausnahme: Manchmal wache ich bereits um 8.00h auf und will sowas von los. Das kommt doch ab und zu vor, ich lege dann direkt ab und frühstücke erst nach dem Segelsetzen. Meistens segel ich an diesen Tagen bis in den Abend und schaffe jede Menge Meilen. Am nächsten Tag kommt dagegen dann meist wieder die Frage: Should I stay or should I go.
Diese Art zu reisen ist absoluter Luxus und ich habe in einem Reiseführer das Wort "Zeitmillionär" gelesen; ja genau so fühle ich mich zur Zeit. Eigentlich wollte ich durch die Schären Richtung Stockholm, hatte aber Rückenwind Richtung Södertalje-Kanal und bin danach auch wieder spontan backbord abgebogen um nach Schloss Gripsholm in Mariefred zu segeln. Ein perfekter Entschluss der mit viel Sonne und ganz leichtem Wind belohnt wurde, und mich zu einem der schönsten Häfen bisher geführt hat. Hier muss ich nicht überlegen: Stay!! Mindestens bis übermorgen...